Stift Zwettl
Stift Zwettl
Der Legende nach wurde das Stift Zwettl vom Kuenringer Hadmar I. und Hermann, dem ersten Abt, genau dort gegründet, wo sie den in einer Marienerscheinung angekündigten grünenden und zugleich fruchttragenden Eichenbaum - mitten im Winter - gefunden hatten. Der Hochaltar der Stiftskirche steht genau an jenem Platz, an dem dieser Eichenbaum gestanden haben soll.
Die Gründung des Stiftes ist für das Jahr 1138 datiert, die Stiftskirche wurde im Jahr 1159 geweiht. Einige Kuenringer wurden im Stift beigesetzt. Nach einer fast vollständigen Zerstörung des Stiftes im Jahre 1427 durch die Hussiten wurde die prächtige gotische Stiftskirche etwa um 1490 fertiggestellt. 1544 wurde die erste Orgel von Jakob Künigswerth installiert.
Im 18. Jahrhundert erfuhr die Klosteranlage eine massive Barockisierung. In dieser Zeit wur-de unter anderem die barocke Westturmfassade von Joseph Munggenast nach den Plänen von Matthias Steinl errichtet. Der Turm ist mit 82 Metern Höhe der zweithöchste Turm Niederösterreichs. Auch die Stiftsbibliothek, für deren farbenprächtige Deckenfresken der Barockmaler Paul Troger verantwortlich war, stammt aus dieser Zeit.
In den Jahren 1728 bis 1731 konzipierte Johann Ignaz Egedacher aus Passau die berühmte Egedacher-Orgel, die zu den größten und kostspieligsten Orgelprojekten in Wien und Niederösterreich zählt.
Ein Besuch des Stiftes ist überaus empfehlenswert. So können Sie bei einer ausgesprochen informativen Führung die Bibliothek und den Kreuzgang besichtigen und anschließend auf eigene Faust, jedoch mit Audioguide, den Rest der Anlage erforschen. Der Audioguide ist mit Kopfhörer versehen, was uns Fotografen sehr entgegenkommt, da man die Hände immer frei hat. Fotografieren darf man überall, mit Ausnahme der Bibliothek.
Zur Zeit ist das Innere der Stiftskirche wegen Renovierungsarbeiten nicht zu besichtigen. Ab dem Wochenende 14./15. September 2013 wird die Stiftskirche für Besichtigungen geöffnet und es ist dann auch die neugestaltete Schatzkammer zugänglich.
Abgesehen von den vielen Dingen die man dort erforschen und besichtigen kann, ist dieser Ort auch Labsal für die Seele.
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