EVN-Kraftwerk steht still
Stollenbegehung tief unter der Erde
Eine besondere Gelegenheit gab es für ein Journalisten-Team im Kraftwerk Ottenstein. Stefan Zach und Alexander Sitz von der EVN führten durch einen Stollen – da, wo sonst niemand hinkommt.
PEYGARTEN-OTTENSTEIN. Ausgestattet mit Schutzkleidung, Gummistiefeln und Lampen ging es 50 Meter unter der Wasseroberfläche des Stausees in den Stollen, der alle drei Jahre zur Kontrolle begangen wird. Diese ist notwendig, um die Bausubstanz auf Dichtheit zu überprüfen oder kleinere Reparatur- und Sanierungsarbeiten durchzuführen. Dabei kommt es zum Kraftwerkstillstand.
Bau hält seit 1957
Der 200 Meter lange Gang verläuft unterirdisch vom EVN-Kraftwerk bis zum Stausee Ottenstein. Normalerweise laufen 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zu den Turbinen. Für diese Wartung legt man den Stollen trocken. Ein bisschen im knöcheltiefen Wasser muss man dann aber doch waten. Die Stollenbegehung ist selbst für den Werksleiter eindrucksvoll. Immerhin drücken in diesem Moment rund 73 Millionen Kubikmeter Wasser auf die extra eingezogene Absperrplatte. Der Stollen ging 1957 nach der Bauzeit der Staumauer erstmals in Betrieb und misst sechs Meter Höhe. Lediglich das Einschlupfloch bei der Turbinenspirale, mit 60 Zentimetern und einer Leiter nach unten, fordert leicht heraus.
„Ich bin froh, dass wir die Kontrolle positiv abschließen konnten und der Stollen wieder ein Pickerl für weitere drei Jahre bekommt“,
kann Sitz im Tageslicht wieder lächeln.
Die EVN betreibt drei Speicherkraftwerke am Kamp, nämlich Ottenstein, Dobra-Krumau und Thurnberg-Wegscheid. Die Kraftwerke an der Kampkette wurde in den Jahren 1949-1957 erbaut und erzeugen elektrische Energie für rund 30.000 Haushalte.
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