Varieté der besonderen Art
Humorvolles aus der guten alten Zeit des Vielvölkerstaates gab es am 8. März 2014 zu goutieren.
SCHWARZENAU (kuli). "Das liederliche Kleeblatt auf Reisen" - unter diesem Titel gastierte das ENSEMBLE K. u. K. wieder einmal im Johann-Böhm-Saal im Gasthaus Helletzgruber auf Einladung des lokalen Bildungs- und Heimatwerkes Niederösterreich. Dessen Vorstandsmitglied Aloisia Österreicher konnte ein nahezu volles Haus begrüßen.
Jonann Panzer erläuterte kurz das "Nichtprogramm", indem Zuseher aus einem Körberl den nächsten Beitrag zufällig ziehen sollten. Diese Idee kam auf, da es das K. u. K. nun schon 15 Jahre lang gibt und deshalb so etwas wie eine "Best-Of-Revue" zelebriert werden sollte, quer durch alle bisherigen thematischen Programme. Die Willkürlichkeit der Abfolge sorgte dadurch für eine besonders individuelle Note.
Musikalischer Höhepunkt - zumindest der Applausintensität zufolge - war der Csárdás von Vittorio Monti, den Katalin Mezö virtuos auf ihrer Violine darbot, kongenial begleitet von Gabriele Kramer-Webinger am Klavier. Christina Kramers Mezzosopran bezauberte das Publikum in den verschiedensten Liedern, auch und gerade besonders im Zusammenklang mit Johann Panzers Bariton bei "Brüderlein fein" aus "Der Bauer als Millionär" von Ferinand Raimund. Vom selben Autor stammt auch das "Hobellied", das laut Panzer nie an Gültigkeit verloren hat und auch in Zukunft nicht verlieren wird.
Mit Pfarrer Friedrich Mikesch, der als Zuschauer gekommen war, wurden zwei stumme Rollen besetzt, zu denen Johann Panzer sein Schauspieltalent zum besten gab. Abgerundet wurde der Kanon von gereimten sowie prosaischen Anekdoten aus der Welt von Musikern, Dirigenten, Theater und Filmkunst.
In der Pause sorgte das Team von Claudia Helletzgruber für das leibliche Wohl der am Ende beschwingt und vergnügt nach Hause gehenden Besucher.
Wohl äußerst selten: Die aufgetretenen Künstler bedankten sich mit einer prächtigen Blume bei der Veranstalterin! Die Verbindung rührt her aus dem Umstand, dass das K. u. K. - Ensemble schon Jahre lang in der Volksschule Schwarzenau auf Betreiben der Schulleiterin Emma M. Siegl für außerunterrichtliche Vermittlung künstlerischer Werte zu Besuch kommt; anfangs gehörte die heute nach wie vor ruhelose Ruheständlerin Aloisia Österreicher noch dem Lehrkörper an. Ihr Bildungsauftrag für die Heimatgemeinde ist ihr offenbar erhalten geblieben.
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