Leben am Limit 2.0
Wegen zu hoher Miete die Wohnung aufgegeben
Start der Serie Leben am Limit 2.0: Geldsorgen machen persönliche Schicksale sichtbar.
BEZIRK ZWETTL. Exakt 501 Beratungsgespräche wurden im Vorjahr in der Schuldnerberatung in Zwettl, die als Anlaufstelle für das gesamte Waldviertel dient, durchgeführt. Mit 280 an Zahl gab es einen leichten Überhang (56 Prozent) an Männern, die das Angebot annahmen. Die Regionalstellenleiterin Ingeborg Prinz erklärt auf Bezirksblätter-Anfrage:
"Die Klientel der Schuldenberatungen hat insgesamt eine wesentlich geringere Schulbildung als die Gesamtbevölkerung. Bei den Klienten bis 30 Jahren ist der Anteil mit geringer Ausbildung besonders hoch: 50,5 Prozent hatten 2022 einen Pflichtschulabschluss, 5,9 Prozent hatten die Matura absolviert."
Schlechter Umgang mit Geld
Eine damit leichter zustande kommende Arbeitslosigkeit würde mit der Schuldenfalle einhergehen. Der letzte Schuldenreport weist außerdem mangelnde Finanzbildung bzw. schlechten Umgang mit Geld, eine gescheiterte Selbstständigkeit oder eine Trennung als häufigste Gründe auf. Dem stimmt auch Prinz zu:
"Die allgemeinen Trends spiegeln sich auch bei uns im Waldviertel wider."
Wohnung aufgegeben
Herta K. aus dem Bezirk Zwettl, die die Bezirksblätter bereits im Vorjahr im Rahmen der ersten Serie von Leben am Limit interviewt haben, muss ein Jahr später bekannt geben, dass sie aufgrund der steigenden Mietpreise ihre Wohnung aufgeben musste:
"Ich ziehe in das Haus meiner Schwester. Ihre Kinder sind erwachsen und sie hat Platz für eine Mädels-WG. Zwar gebe ich so meine Unabhängigkeit auf, aber ich werde wesentlich weniger Lebenshaltungskosten haben. Die Devise ist also: Zusammenrücken."
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