Behördenwillkür gegen Humuvit?

- hochgeladen von Bernhard Schabauer
Land Niederösterreich erkennt EU-Patent nicht an – erneut Auflagen gegen Kompostierbetrieb.
EDELHOF (bs). Die Geschäftsführerin der Humuvit Umwelt- und Kompostiertechnik Gesellschaft m.b.H., kurz Humuvit, in Edelhof, Gerti Müllner, muss sich seit Jahren mit Anzeigen der Bezirkshauptmannschaft (BH) Zwettl und Strafverfahren gegen das Unternehmen herumschlagen.
Das Land Niederösterreich beruft sich auf eine Anzeige aus der Bevölkerung und die Gefährlichkeit von Sickersäften.
Zwei neue Strafverfahren
Innerhalb der letzten sechs Monate wurden Gerti Müllner zwei neue Strafverfahren auferlegt. "Angeblich bin ich eine kriminelle Unternehmerin, die nicht so kompostiert, wie sich die BH Zwettl und das Land Niederösterreich das in der Theorie vorstellen", so die Geschäftsführerin.
"Humuvit leistet seit über 20 Jahren beste Kompostierarbeit für Unternehmen wie Gemeinden, wird derzeit jedoch von einem Strafverfahren ins nächste gehetzt", so ein Freund der Unternehmerin.
"Vorwürfe sind haltlos"
Mittlerweile lässt sich Gerti Müllner von der List Rechtsanwalts GmbH vertreten. Diese hält in einem vier Seiten umfassenden Schreiben an die BH fest, dass sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen werden.
Arbeit nach Europa-Patent
Die Geschäftsführerin der Humuvit, Gerti Müllner, stellt sich außerdem die Frage, warum ein Unternehmen, das seit mehr als 20 Jahren nach dem anerkannten Europa-Patent "Rhotovi" Kompost produziert und niemals Kundenbeschwerden hatte, immer wieder mit nicht gerechtfertigten Vorwürfen konfrontiert wird.
In dem Rechtsanwaltsschreiben, das den Bezirksblättern exklusiv vorliegt, heißt es abschließend: "Die Humuvit ersucht die BH Zwettl, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Humuvit sich an die abfallrechtlichen Vorschriften hält und auch ein für die Region durchaus bedeutendes Unternehmen ist, das Mitarbeiter beschäftigt und eine relevante Wertschöpfung durchführt."
"Mit Humuvit zufrieden"
Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Zwettl, Herbert Prinz (ÖVP), bestätigte auf Bezirksblätter-Anfrage, dass die Geschäfte (die Stadtgemeinde ist Kunde der Firma Humuvit) mit dem Kompostierbetrieb, wie erwartet, zur Zufriedenheit erledigt werden.
Der Landtagsabgeordnete Franz Mold (ÖVP) ließ ausrichten, sich ein Bild machen zu wollen, ehe er medial Stellung nimmt. Die BH Zwettl gab zum Fall keine Stellungnahme ab.
"Gefährliche Sickersäfte"
Ludwig Lutz, Leiter der Landesverwaltung Gruppe Wasser, erklärte im Gespräch mit den Bezirksblättern, dass der Kern der Diskussion das Europa-Patent, nach dem die Firma Humuvit arbeitet, sei. Dieses wird vom Land nicht anerkannt. Lutz dazu: "Ein Patent ist keine Generalzulassung." Laut Lutz gab es im Mai eine Anzeige aus der Region, welche angeblich dokumentiert, dass Sickersäfte unkontrolliert abgeleitet wurden. Demnach könnte es zu einem Grundwasserproblem kommen.
Zur Sache: Das Unternehmen Humuvit macht aus Klärschlamm Humus. Damit werden auch zentrale Fragen wie die Entsorgung von Klärschlämmen und die Erschließung der organischen Substanz und Rückführung auf die landwirtschaftlichen Flächen behandelt.
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