Jahresrückblick August 2020
Frühwirth im Interview: "Beim Wasser gehts ums Eingemachte"
Der Bürgermeister von Arbesbach, Martin Frühwirth, im großen Bezirksblätter-Interview.
ARBESBACH. Martin Frühwirth ist seit sechs Monaten neuer ÖVP-Bürgermeister der Marktgemeinde Arbesbach. Im Bezirksblätter-Interview spricht er über die Amtsübergabe, die Coronavirus-Krise, aktuelle Vorhaben und große Zukunftsprojekte in der Gemeinde.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Bürgermeister, Sie sind jetzt sechs Monate im Amt. Wie verlief die Übergabe zu Jahresbeginn?
MARTIN FRÜHWIRTH: "Die Amtsübergabe verlief wie geplant und reibungslos. Zum Glück haben wir die konstituierende Sitzung rasch durchgeführt, denn dann kam ja schon Corona."
Das war somit auch gleich die erste große Herausforderung für Sie, nehme ich an?
"Natürlich, wir mussten von einem Tag auf den anderen auf diese besonderen Gegebenheiten reagieren und uns im Team vorbereiten, absprechen und Maßnahmen treffen."
Wie haben Sie, im Nachhinein gesehen, den ersten Teil dieser Krise gemanagt?
"Ich denke, so gut es halt ging und geht. Zu Beginn ist mir der persönliche Kontakt am meisten abgegangen. Ich wollte, vor allem hinsichtlich meiner Neuwahl, doch einige Vereine besuchen."
Sie haben die rasche konstituierende Sitzung angesprochen. Die Gemeinde blieb also die ganze Zeit über handlungsfähig. Was waren Ihre ersten Schritte in den sechs Monaten?
"Wir haben den Bau des Feuerwehrhauses auf Schiene gebracht. Das ist momentan auch unser größtes Projekt in der Gemeinde."
Welche Vorhaben stehen nun mittelfristig an?
"Das Thema Wasser ist für uns eines der wichtigsten. Wir hatten Ende des vorigen Jahres extreme Knappheit und mussten Wasser von der EVN zukaufen. Wir wollen daher mit eigenen Ressourcen die Wasserversorgung sicherstellen. Das ist mir ein großes Anliegen, denn beim Wasser gehts ums Eingemachte."
Wie möchte man dieses Vorhaben realisieren?
"Wir haben bereits einen Bohrbrunnen gegraben. Jetzt sind allerdings die Labors am Zug. Diese werden uns sagen, wie die Aufbereitung erfolgen muss. Das heißt wir werden uns am Ende auch die Kostenfrage stellen müssen. Dennoch wollen wir mit voller Kraft für dieses Vorhaben eintreten. Zusätzlich möchten wir aber auch das Großprojekt der EVN, die eine zweite Großleitung nach Zwettl verlegt, nutzen, um uns eine zusätzliche Versorgungsmöglichkeit, vor allem auch für die Katastralgemeinden, zu sichern."
Weitere Vorhaben?
"Wir haben in unserer Gemeinde ein 72 Kilometer langes Güterwegenetz. Dieses muss erhalten bleiben. Und obwohl wir die Instandhaltungen dieses Jahr aufgrund der Corona-Umstände halbieren mussten, wollen wir dies in den nächsten Jahren wieder aufholen. Ganz generell werden wir dort investieren, wo es nötig und sinnvoll ist."
Was sind Ihre Ziele und Visionen für Arbesbach?
"Ich möchte zunächst einmal die Gemeinde finanziell so weit absichern, dass wir notwendige Investitionen tätigen können. Das Allerwichtigste ist, die Lebensqualität in unserer Gemeinde so hoch zu halten wie bisher. Das bedeutet, für Ärzte, Schulen, Familien, Baugrundaufschließungen, Betriebe, Arbeitsplätze und so weiter einzutreten. Das Menschliche soll dabei aber immer im Mittelpunkt stehen. Und nicht zuletzt aufgrund von Corona wurde in vielen Betrieben auf Homeoffice umgestellt – in Kombination mit einem guten Breitbandinternet, das wir ebenfalls anstreben, wird etwa das Auspendeln weniger werden und für die Gemeinde vielleicht die eine oder andere Perspektive eröffnen."
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