Bürgermeister im Interview
Ganz Pölla glänzt mit Glasfaser
BEZIRKSBLÄTTER: Wie hat sich Pölla aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren entwickelt? Welche Vorhaben konnten umgesetzt werden?
GÜNTHER KRÖPFL: "Pölla gehört zu den wenigen Prozenten in Österreich mit flächendeckendem Glasfaserausbau. Mit einer gelebten Mitarbeit in den Regionen ASTEG und Kampseen konnten wir unsere Gemeinde durch zahlreiche Projekte, wie dem Breitbandausbau, und durch Erfolge, wie bei der ORF-Sendung 9 Plätze – 9 Schätze, als netten, schönen und modernen Platz im schönen Waldviertel etablieren. Die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen ist für Gemeinden unserer Größe unverzichtbar!"
Welche Ziele verfolgen Sie mit und für Ihre Gemeinde in naher und mittelfristiger Zukunft?
"Für mich steht die Versorgungssicherheit aller Orte an oberster Stelle. Natürlich ist die Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung auch in Pölla eine der großen Herausforderungen. Die Gesundheitskrise hat im ländlichen Raum zur verstärkten Nachfrage für ein Leben am Land geführt. Derzeit verfügen wir noch über Baulandreserven.
Ein Verkauf von Gemeindegrundstücken kommt aber nur infrage, wenn sich die Interessenten auch für eine Hauptwohnsitzanmeldung entscheiden. Nur so können wir ein lebenswertes Umfeld, aber auch die dafür nötige Infrastruktur erhalten und weiter ausbauen."
Das Gemeinschaftsleben ist in allen Orten des ländlichen Raumes ein entscheidender Wohlfühlfaktor: Was macht Pölla so besonders?
"Für die Kinder im Kindergarten- bzw. Volksschulalter bieten wir eine sehr günstige und moderne Nachmittagsbetreuung. Im Zuge der Sanierung der Volksschule Altpölla wurden dafür auch großzügige Räumlichkeiten geschaffen.
Der flächendeckende Glasfaserausbau hat uns bereits den ein oder anderen Bauwerber in die Gemeinde gebracht. Das Arbeiten von zu Hause aus bringt für Erwerbstätige, die diese Möglichkeit nutzen können, einen großen Mehrwert.
In Pölla betreiben wir seit 2017 mit dem Modell NachbarschaftsHILFE PLUS ein innovatives und nachhaltiges Projekt, das im Besonderen für unsere ältere Generation maßgeschneidert ist (nhplus.at). Dieses Projekt werden wir nun von derzeit vier im Jahr 2022 auf insgesamt sieben Gemeinden ausrollen. Das Ziel dieses Projektes ist, dass jeder Gemeindebürger, egal in welchem Ort er sich befindet, Zugang zu den Dingen des täglichen Bedarfs hat. Das Ganze erfolgt für den Bedarfsträger kostenlos und der Ehrenamtliche, welcher diese Person unterstützt, bekommt das amtliche Kilometergeld refundiert. Damit haben Bewohner, auch wenn sie selbst nicht mehr mobil sind und keinen öffentlichen Verkehr vor Ort haben, die Möglichkeit, ihre Einkäufe oder Arztbesuche bequem zu erledigen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.