15 Marken und acht Händler auf einen Blick
Zwettler Autoschau XL: Autohäuser zeigten an zwei Tagen was sie können und was sie haben.
ZWETTL (ms). Noch ist der Diesel nicht tot, zumindest nicht, wenn es nach der Autoschau in Zwettl geht, auf der sich am Wochenende acht Aussteller in der Innenstadt mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen präsentierten. Bei strahlendem Sonnenschein bestaunten die Besucher die neuesten Modelle von Karin Traxler-Bauer (Toyota), Thomas Kolm (Mazda, Renault, Dacia), Martin Bussecker (Ford), Johann Kolm (Peugeot-Autohaus Zwettl), Andreas Artner (Wiesenthal-Zwettl/Mercedes, Citroen), Peter Bauer (BMW Bauer), Christian Erhart (Opel) und Thomas Berger (VW und Audi, Seat, Skoda). Da waren klassische Modelle vorgefahren, als auch zukunftsweisende. Oder um es mit den Worten eines jungen Besuchers zu sagen: „Das ist ein Hybrid, Mama – den machst du an und denkst, er ist noch immer aus.“
Unter den ausgestellten Autos fanden sich allerdings genauso die aktuell mehr denn je in Verruf geratenen Dieselfahrzeuge. Auf Nachfrage bestätigten die meisten Händler die Skepsis der potentiellen Autokäufer gegenüber dieser Technik: „Nach dem Dieselskandal steht das Elektro-Auto mehr zur Diskussion, das merkt man natürlich.“
Skepsis ist aber auch das Stichwort, wenn es um das Thema E-Mobilität geht. Hohe Anschaffungspreise, geringe Reichweiten, fehlende Ladeinfrastruktur – dem Argument der Umweltfreundlichkeit, die natürlich auch mit der Art der Stromproduktion zusammenhängt, stehen bei vielen Verbrauchern eine Menge Fragezeichen gegenüber.
Dementsprechend standen auf der Autoschau in Zwettl noch ganz klar die klassischen Benziner im Vordergrund. Wer sich dennoch für ein Elektroauto interessierte, konnte sich bei Elisabeth Wagner und Roland Riemer am Stand der NÖ Energie- und Umweltagentur Zwettl auch über Lademöglichkeiten für das eigene Zuhause oder Förderungen informieren. Großes Interesse erregten bei vielen Besuchern die ebenfalls ausgestellten E-Bikes. Besonders für Familien war der Besuch interessant, denn in der Hamerlingstraße war an beiden Tagen eine Luftburg aufgestellt. Und die war für die meisten kleinen Besucher deutlich interessanter als die Frage, ob Diesel, Benziner oder Elektroauto.
Kommentar
Eine Branche steht unter Strom
Oft wird der Eindruck erweckt, als bräuchten wir nur noch ein Elektro-Auto bestellen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Es gibt keine marktreifen, alltagstauglichen und bezahlbaren E-Autos. Es fehlt derzeit an Reichweite (besonders an heizungsintensiven Wintertagen), öffentlichen Lademöglichkeiten und die Ladezeiten sind viel zu lang. Und wer finanziert die Infrastruktur (Verstärkung der Stromnetze), die man für die erhöhten Stromleistungskapazitäten braucht? Zweifellos gehört der Elektromobilität die Zukunft – aber nicht die nahe. Für die Übergangszeit braucht es Benziner und Diesel – und damit wird die Industrie weiterhin gutes Geld verdienen. Wie das Auto der Zukunft aussieht, war selten so ungewiss wie bei dieser Herbst-Autoschau 2017.
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