Nach 25 Jahren zieht der Maestro seinen Hut

Hubert Auer bei seinem letzten Weihnachtskonzert als Kapellmeister der Werkskapelle. | Foto: Riegler
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  • Hubert Auer bei seinem letzten Weihnachtskonzert als Kapellmeister der Werkskapelle.
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Wenn am kommenden Sonntag das Frühlingskonzert der Werkskapelle Böhler Mürzzuschlag-Hönigsberg über die Bühne geht, wird es sein letzter offizieller Auftritt sein: Hubert Auer, seit 25 Jahren Kapellmeister, übergibt im Rahmen des Konzertes den Taktstock an seinen Nachfolger - mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie er selbst zugibt: "Natürlich bin ich froh, dass diese Belastung jetzt wegfällt. Dennoch gehe ich auch schweren Herzens", so Auer.

Hohes musikalisches Niveau
Dabei kann der scheidende Kapellmeister auf eine außergewöhnlich erfolgreiche Amtszeit zurückblicken: Insgesamt sieben Mal konnte sich die Kapelle unter seiner Führung den Steirischen Panther und vier Mal den Robert Stolz-Preis sichern - ein klares Zeichen für das hohe musikalische Niveau. "Die Kapelle zählte immer schon zu den Besten. Schon zu dem Zeitpunkt, als ich sie übernommen habe. Aber ich glaube trotzdem, dass es leichter ist, eine Kapelle aufzubauen, als sie auf hohem Niveau zu halten", so Auer.
Und auch seine persönliche Bilanz ist mehr als beindruckend: 1.524 Gesamtproben und knapp 150 Teilproben wurden in den letzten 25 Jahren von ihm geleitet, rund 1.200 Begräbnisse, 240 Konzertmusiken, 224 Marschmusiken, 104 kirchliche Ausrückungen, 17 Konzertwertungen, 10 Marschwertungen und 26 Probenseminare wurden unter seiner musikalischen Federführung durchgeführt.

Wunsch nach Ehrlichkeit
Am 1. Juli 1989 übernahm Hubert Auer die Kapelle vom damaligen Kapellmeister Walter Tötzer mit dem Wunsch, "dass wir ehrlich miteinander umgehen", so Auer. Und das sollte die gesamten 25 Jahre seiner Amtszeit so bleiben. Denn Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, Kameradschaftlichkeit und Respekt vor jedem einzelnen seiner Musiker haben seine Kapellmeister-Jahre geprägt. Vier Jahre lang war Hubert Auer dann sogar Bezirkskapellmeister.
Die schönsten Erinnerungen behält Auer in seinem Herzen: "Die Weihnachtskonzerte und Wertungsspiele etwa, die Reise nach Hannover oder auch die Veranstaltungen im Rahmen des Roseggerjahres. Das zähle ich zu den absoluten Glanzlichtern", so Auer. Doch was macht ein Vollblutmusiker, der Zeit seines Lebens sein absolute Erfüllung in der Musik fand, plötzlich ohne seine Kapelle? "Ich habe jetzt mehr Zeit für meine Familie und werde mich auch öfter sportlich betätigen. Zudem bleibe ich der Musik ja auch in Zukunft erhalten - wenn Not am Mann ist sozusagen", so Auer.

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