In St. Urich ist zu Mariä Lichtmess Bauernfeiertag!

Die traditionelle Haustiersegnung in St. Ulrich im Greith ist immer ein Erlebnis!
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Der 2. Februar steht im Zeichen von lebendigem Brauchtum

„Wenn es zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit“, verheißt eine bekannte Bauernregel Aussicht auf den nahenden Lenz. Das „Fest der Darstellung des Herrn im Tempel“ wird vierzig Tage nach Weihnachten gefeiert. Der 2. Februar gilt jedoch auch als Bauernfeiertag. Und in St. Ulrich im Greith haben zu Mariä Lichtmess auch die Haustiere Ausgang...

(jf). Zu Mariä Lichtmess geht die Weihnachtzeit offiziell zu Ende. Die letzten Christbäume und die Krippe werden weg geräumt. Die mit Lametta und Strohsternen geschmückten Fichten- oder Tannenzweige werden aus dem Herrgottswinkel entfernt und machen den Lichtmess-Kerzen Platz. Das neue Bauernjahr beginnt, die Lust auf das Frühjahr macht sich bemerkbar.
In St. Ulrich im Greith laden Johann Lampl, Johann Koinegg und Willi Malli am 2. Februar zur Haustiersegnung ein. Der Brauch erfreut sich steigender Beliebtheit. Nicht nur zwei-, sondern auch vierbeinige Schäfchen versammeln sich dann mit ihren Haltern im Laubdorf. Ob mit Schnauze, Hörnern oder Rüssel ausgestattet– Gottes Schöpfung ist dabei stets in großer Vielfalt vertreten. Tiere von A wie Alpaka bis Z wie Zwerghase geben sich ein Stelldichein. Da wird gebellt, gemuht, miaut, gewiehert und gegrunzt, dass es eine helle Freude ist. Wobei das Krähen und Gackern diesmal wohl ausbleiben wird. Es gilt gemäß der Geflügelpestverordnung ja die Stallpflicht...

Ein Bauernfeiertag für Mensch und Tiere

Treffpunkt ist ab 10 Uhr vor der Volksschule. Nach der gegenseitigen Begrüßung bzw. Beschnupperung erfolgt der Einzug zum Kirchplatz, wo Pfarrer Mag. Markus Lehr die Freunde des Menschen segnen wird. Die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier wird bei der Feier in den Mittelpunkt gestellt. Kinder bringen dazu ihre Stofftiere mit. Hans Lampl vulgo Hudner wird heuer sein erst zwei Monate altes Stierkalb Prinz begleiten. Die Segnung mit geweihtem Wasser gehört für viele Haustierbesitzer ganz einfach zur guten Tradition. Gerade am Beginn eines neuen Jahres.
Der Lichtmess-Tag hatte früher in bäuerlichen Kreisen auch noch eine andere Bedeutung. Die Knechte und Mägde bekamen an diesem Tag ihren Jahreslohn ausbezahlt. Es bestand zudem die Möglichkeit, den Hof zu wechseln. „Auch die Futtervorräte wurden kontrolliert“, weiß Hans Lampl. „War der Heuboden noch halb voll, war alles im Lot, sonst aber mussten Tiere verkauft werden.“ Als besondere Festspeise wurden Lichtmess-Krapfen gebacken.
In St. Ulrich im Greith hält man den 2. Februar nach wie vor als Bauernfeiertag in Ehren. Und man darf gespannt sein, welche Gäste sich zur mittlerweile 7. Haustiersegnung einfinden werden. Menschen und Tiere sehnen sich 40 Tage nach Weihnachten zunehmend nach dem Frühling.

Fotos: Josef Fürbass

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