Drei Frauen für den Sport

Es ist ungewöhnlich, dass der Vorstand der Turnerschaft Deutschlandsberg, eines seit dem Jahr 1903 bestehenden Vereins, mit Obfrau Michaela Paulitsch, der Obmannstellvertreterin und Schriftführerin Roswitha Obrist und Finanzreferentin Simona Pichler ausschließlich aus Frauen besteht. “Ich muß allerdings ganz klar sagen, dass ohne unsere Männer im Verein die gewaltigen Aufgaben nicht zu bewältigen wären,” gibt sich Michaela Paulitsch sehr dankbar.

Die Eckdaten des Vereins sind beeindruckend: Mehr als 600 Mitglieder, davon eine enorme Anzahl von Kindern bewegen sich in vielen Sportarten. "An den Trainingstagen gibt's vor dem Tor eine Autoauffahrt wie bei einem Popkonzert", lacht Paulitsch. Auch Simona Pichler betreut im Verein neben ihrer Vorstandstätigkeit mehrere Gruppen, spricht von einer großen Herausforderung neben Beruf und Familie.

Vor allem die angebotenen Hip-Hop-Gruppen haben in den letzten Jahren der Turnerschaft einen richtigen Kick gegeben, die Mitgliederzahl wurde mehr als verdoppelt, beeindruckende internationale Erfolge mit drei Europameistertiteln und mehreren Österreich-Championaten zeugen von großartiger Arbeit der Trainer.
Mit den Auftritten des “Missy Dance Club” unter der Leitung von Kristina Waitacher bei der “Großen Chance” des ORF ist nochmals eine “neue Qualität der Bekanntheit” für die Turnerschaft Deutschlandsberg” erreicht worden.

Vom Faustball bis zum Gesundheitsturnen für Senioren, vom Volleyball bis zum Kinder-Judo – eine Fülle engagierter Trainer bemüht sich um hunderte Mitglieder. Im Gespräch mit den Damen wurden viele Namen genannt, die den Erfolg der Turnerschaft ausmachen. Sie alle zu nennen ist unmöglich, wobei Obfrau Michaela Paulitsch mehrmals ihre Dankbarkeit für die respektvolle Zusammenarbeit zum Ausdruck brachte.

Sanierung notwendig
Um innovative Ideen ist das “Damen-Triumvirat” nicht verlegen: “Weekend-Night-Sports” – eine Initiative des Landes Steiermark, bis Dezember von der Stadtgemeinde Deutschlandsberg finanziert – hat riesigen Zulauf, mehrere Trainer des Vereins betreuen die Teilnehmer jeden Samstag von 18 bis 20 Uhr in den Hallen der Turnerschaft.

Trotz aller Erfolge haben Paulitsch, Obrist und Pichler große Sorgen, was die Bausubstanz der Turnhalle betrifft. Roswitha Obrist: “Eine Generalsanierung wäre dringenst notwendig, doch als Angestellte der Gemeinde weiß ich auch, dass die Mittel begrenzt sind.” Allerdings tickt die Uhr: Man sucht mit der Stadtgemeinde einen gemeinsamen Weg, diesen sportlichen Lebensmittelpunkt für viele Deutschlandsberger soweit zu sanieren, dass eine gefahrlose Benutzung der Halle gewährleistet ist. Bürgermeister Josef Wallner hat bei der letzten Generalversammlung zugesagt, die Sanierung der Halle zu unterstützen.