Mein Handwerk "Bienenkörbe flechten" mit Hans Rosenberger
Dass der Fischbach rauscht, hört man, wenn man in der Tenne von Hans Rosenberger steht und ihm bei seiner Arbeit, besser gesagt, bei einem seiner Hobbies, dem Bienenkorb flechten zusieht. In Fischbach, idylisch am Fischbach und den hauseigenen Fischteichen gelegen, steht sein Einfamilienhaus, dass er mit Gattin Gabriele und einem Sohn mit dessen Familie bewohnt. Gleich daneben das alte Stallgebäude, die Landwirtschaft ist großteils verpachtet, nur fünf Mutterschafe und momentan zehn kleine Lämmer tummeln sich rund ums Haus. "Die Schafe sind eines unserer Hobbies, bei uns gab es immer Tiere und solange wir es schaffen wird es immer Tiere geben". Im Heuboden hat er es sich gemütlich eingerichtet, sein Arbeitssessel ist mit einem Schaffell gepolstert, hier in der Nachmittagssonne sitzt Hans Rosenberger oft stundenlang und knüpft an seinen Bienenkörben. "Diese Knüpftechnik ist typisch für unsere Region und Peter Roseggers Waldheimat, die Weststeirer knüpfen Weiden hinein" sagt Rosenberger gleich zu Beginn.
Vom Stroh zum Weidenkorb
"Früher habe ich das Stroh zum Teil noch selbst geerntet, gesichelt, Schab gebunden, Strohmanderl gemacht. "Übrigens, beim Bienenkorbflechten ist es der gleiche Knoten, wie beim Strohmanderl-Deckschab". Jetzt bezieht er es von den Bauern aus Fischbach und der Region. Die Schab, wie so ein Strohbündel genannt wird, muss zuerst in der Strohfidel mit dem Rechen ausgekämmt werden, damit Gras und zu kurze Ähren wegkommen. Danach muss die Schab mit Wasser besprüht (gewaschen) werden und, je nach Strohqualität unterschiedlich lange eingeweicht werden. Ideal ist warmes Wasser, dadurch wird es noch weicher. "Mit fünf bis sechs Halmen beginne ich, mache einen Knoten, nehme wieder fünf Halme, wieder ein Knoten, so wird Knoten um Knoten der Boden geknüpft. Das war eine lange Tüftlerei, bis ich den Boden so sternförmig, für mich zufriedenstellend, herstellen konnte", sagt Rosenberger und zeigt den exakt gearbeiteten Boden von beiden Seiten. Je nach gewünschter Größe wird weitergeknüpft, der Rand aufgestellt, bis der Korb seine endgültige Form erreicht hat. "Für einen kleinen Korb sitze ich schon an die acht Stunden bei der Arbeit", so Rosenberger, aber, "man hat ja Freude daran, wenn die Leute die Körbe haben wollen und dann geht es noch leichter von der Hand"
Wie alles begann
Hans Rosenberger ist wie seine Gattin Gabriele Mitglied beim Verein Hand- und Heimarbeit aus der Waldheimat, deren Sitz in Fischbach ist. Früher gab es Jemanden, der die Bienenkörbe geflochten hat. Dann wurde er gebeten, er möge es doch mal probieren. Vor 15 Jahren ergab es sich, das er beim Bio-Bauernmarkt am Karmeliterplatz sein Können präsentierte, bis die Organisatoren von "Aufsteirern" auf ihn aufmerksam wurden. Seit es das große "Aufsteirern" in Graz gibt, zeigt Hans Rosenberger seine Handwerkskunst in Graz. Und seit einigen Jahren wirkt er auch am Erlebnistag im Freilichtmuseum Stübing mit. Und dazwischen knüpft er zuhause in seinem Heuboden Korb um Korb. Seine Augen beginnen zu leuchten, wenn er von Sonderanfertigungen zu erzählen beginnt, "die machen besonders große Freude, wenn ich eine neue Herausforderung geschafft habe und des dem Käufer dann auch noch gefällt" Sein größter Bienenkorb hat einen Durchmesser von ca. 70 cm und beheimatet 2 Bienenvölker.
Eines will er noch gesagt haben, die Körbe sind nicht fürs Freie tauglich und mögen keine Staunässe. Aber neben einem Haus, vom Dach geschützt halten sie ein Leben lang.
Hans Rosenberger "Keine Arbeit vom Band, sondern mit Herz und Hand"
Hans Rosenberger
Jahrgang 1943
Pensionist
3 Kinder, 5 Enkelkinder
Gattin Gabriele stellt Lavendelpupperl (bekannt aus ORF 2) und jetzt passend Lavendel-Hasen her.
Fischbach 85
8654 Fischbach
03170/236
Übrigens: Diese Produkte können immer, aber speziell jetzt zu den Oster-Öffnungszeiten im Verkaufslokal von Hand- und Heimarbeit erworben werden.
Freitag, 07.04.2017 bis 23.04.2017 täglich von 9.00 - 16.00 Uhr (Achtung: Ostersonntag von 13.00 - 17.00 Uhr),
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