Ärger über Müll in Gratkorn

Müllberge, zu wenig Container, verantwortungslose Bewohner? Frau D. wünscht sich mehr Unterstützung von der Gemeinde. | Foto: privat
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  • Müllberge, zu wenig Container, verantwortungslose Bewohner? Frau D. wünscht sich mehr Unterstützung von der Gemeinde.
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Ob kleine Mengen, die während des Spazierganges liegen gelassen oder bei der Autofahrt aus dem Fenster geworfen werden, oder große Mengen, die sich rund um vorhandene Container häufen: Frau D., die namentlich nicht genannt werden will, sieht Gratkorn "im Müll versinken". Seit Beginn des Jahres gehe sie regelmäßig zur Gemeinde, um auf die Müllproblematik aufmerksam zu machen. Trotz mehrfacher Beanstandung habe sich jedoch noch recht wenig getan: "Ich war zum Beispiel dort, um nachzufragen, ob ein zusätzlicher Glascontainer in meinem Wohngebiet möglich sei, weil der immer so voll war. Das Problem wurde sofort gelöst. Und zwischenzeitlich war es ja auch besser. Aber jetzt schaut es schon wieder überall so aus! Ich komm mir schon blöd vor und hab mich auch gefragt, ob ich vielleicht nur pingelig bin."
Explizit geht es ihr um die Hintere Freßnitz in Gratkorn und um öffentliche Plätze. In ihrer Nachbarschaft liegt ein Wald, und der Müll dort macht ihr die meisten Sorgen. "Mich wundert, dass es den Waldbesitzer nicht stört, dass irgendjemand immer große Mengen Müll abstellt. Die normale Anzahl an Müllcontainern reicht einfach nicht aus. Die Leute stopfen hinein, was geht, oder stellen ihre Säcke einfach daneben hin."

Stadtbild verschandelt?

Müll und Schmutz an öffentlichen Orten wie Parkplätzen oder Bushaltestellen sind für Frau D. unbegreiflich. "Ich verstehe das nicht. Stört das niemanden oder will sich niemand damit beschäftigen? Das verschandelt doch unser Gratkorn", konstatiert sie. Sie schlägt auch einige Lösungswege vor, etwa mehr Container oder Müllinseln in Wohngebieten und vermehrt Mülleimer an öffentlichen Plätzen. "Da wünsche ich mir schon längst mehr Unterstützung von der Gemeinde. Oft klaube ich Müll auf und sehe, dass andere Gemeindebewohner das auch tun." An Mülltouristen glaubt Frau D. nicht. "Es gibt sicher welche, die ihren Teil dazu beitragen. Der meiste Müll kommt aber im Wohngebiet von Anrainern und im Gemeindegebiet von den Bewohnern selbst", ist sie sich sicher.
Gratkorns Bürgermeister Helmut Weber teilte der WOCHE mit, dass das Anliegen bzw. das Problem in diesem Umfang noch nicht an ihn herangetragen wurde: "Müll ist kein unbekanntes Thema, in keiner Gemeinde. Wir versuchen unser Bestes. Wenn zum Beispiel davon die Rede ist, dass im Park Müll herumliegt, dann sorgen Mitarbeiter für die Reinigung." Gegen Mülltouristen oder jene, die nach dem schnellen Snack im Gehen Papiere und Plastik fallen lassen, sei aber auch die Gemeinde relativ machtlos: "Wir tun uns da schwer, das zu unterbinden. Es kommt leider vor, dass das passiert", so der Bürgermeister. Trotzdem will die Gemeinde in der kommenden Gemeindezeitung dazu aufrufen, mit unserer Umwelt schonungsvoller umzugehen.

Müllvermeidung leicht gemacht

- Informieren: Wann holt die Müllabfuhr den Müll? Auf den meisten Gemeinde-Homepages können die Müllabfuhr-Pläne für das jeweilige Jahr downgeloadet werden. Auch die Gemeindezeitschriften informieren über die Termine.
- Nachfragen: Wenn es um Müll geht, der sich in Wohnsiedlungen häuft, ist die zuständige Liegenschaftsverwaltung erste Ansprechpartnerin.
- Abfallberater light: Seit Herbst 2015 gibt es die Möglichkeit, sich zum sogenannten "Abfallberater light" ausbilden zu lassen. Im Kurs werden wirtschaftliche Grundkenntnisse sowie Tipps und Hinweise für eine zielführende Kommunikation im unmittelbaren Wohnumfeld vermittelt.
- Platz sparen: Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Viele wissen nicht wirklich, welcher Müll in welche Tonne gehört. Nicht nur, um die Umwelt zu schonen, auch um Platz in der Tonne zu haben, stellt das Referat für Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit kostenlos Informationsmaterial für den privaten und schulischen Gebrauch zur Verfügung.

Müllberge, zu wenig Container, verantwortungslose Bewohner? Frau D. wünscht sich mehr Unterstützung von der Gemeinde. | Foto: privat
Müllberge, zu wenig Container, verantwortungslose Bewohner? Frau D. wünscht sich mehr Unterstützung von der Gemeinde. | Foto: privat
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