Mit Emotion für die Feuerwehr

Wie 70 Prozent der Belegschaft des Kainbacher Feuerwehrfahrzeugherstellers Magirus Lohr, ist auch Christian Reisl selbst in führender Position bei der Freiwilligen Feuerwehr Lieboch aktiv. Seit drei Jahren ist Reisl für den Vertrieb in Österreich, Slowenien, Südtirol und Kroatien verantwortlich.
Kürzlich wurde bekannt, dass Sie einen 150-Millionen-Auftrag an Land gezogen haben. Wie hat man sich gegen Mitbewerber Rosenbauer durchgesetzt?
Es ist eine Punkte-Bewertung. Ausschlaggebend sind technische Leistungsfähigkeit, Service-Verfügbarkeit, Ersatzteilpreise und natürlich der Anschaffungspreis. Der Preis ist aber nur ein Punkt dieser Bewertung.
Ist es nicht mittlerweile so, dass jede Ausschreibung stark vom Mitbewerb beeinflusst wird? Welche Rolle spielt dabei auch Gimaex mit Sitz in Dobl?
Natürlich spielen auch andere Anbieter eine Rolle. Wir beschäftigen uns aber nicht so sehr mit dem Mitbewerb. In erster Linie beschäftigen wir uns mit den Bedürfnissen unserer Kunden.
Zwischenzeitlich gab es in Ihrem Unternehmen Umstrukturierungen. Der Standort in Kainbach sollte nur mehr Service-Stelle werden. Sind diese Zeiten endgültig Geschichte?
Es hat eine neue Team-Aufstellung im Vertrieb gegeben. Wir sind nun rund 150 Mitarbeiter am Standort in Kainbach.
Wie viele Lehrlinge werden im Unternehmen ausgebildet?
Wir haben 26 Lehrlinge. Bürokaufmann, Technischer Zeichner, Fahrzeug-Elektroniker, Logistiker, Karosseure und Metallbautechniker werden ausgebildet.
Trotzdem, das Land, die Gemeinden und Feuerwehren müssen sparen. Wie wirkt sich das auf die Auftragslage aus?
Es wird in Zukunft mehr kleinere Fahrzeuge geben. Die Ausschreibungs-Modalitäten werden sich auch ändern.
Wirkt sich das auf den Umsatz des Unternehmens aus?
Man muss mehr Einheiten verkaufen, um das Gleiche zu erwirtschaften. Die Qualität bleibt aber gleich, nur die Features sind hier und da unterschiedlich.
Wird der Mitarbeiterstand von 150 Personen mit dem Großauftrag weiter steigen?
Das wird der Bedarf ergeben. Es könnte bis zu 50 weitere Mitarbeiter geben. Wir haben die Produktion aber bereits umgestellt. Wir arbeiten bereits jetzt in höherer Taktzahl.
Welches Merkmal würden Sie als Hauptunterschied zum Mitbewerb angeben? Was zeichnet die Fahrzeuge von Magirus Lohr aus?
Als Grundkonzept der getrennte Aufbau. Mannschaft sitzt getrennt, Beladung separat im Aufbau und die individuelle Handwerkskunst, die wir bieten können. Zudem die Qualität der Produkte, die wir verwenden. Ein Totalausfall des Fahrzeugs ist nahezu unmöglich. Und das flächendeckende Service-Angebot in Österreich.
Viele der Mitarbeiter sind selbst bei einer Freiwilligen Feuerwehr. Wie wichtig ist Emotion, die Liebe zum Produkt, für Sie?
Dass sich Leute so mit dem Produkt identifizieren, diese Leidenschaft ist großartig.

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