Der Traum vom Ring – Graz persönlich mit Chris "Bambikiller" Raaber

Siebenfacher Weltmeister auf vier Kontinenten. Chris "Bambikiller" Raaber mit dem WM-Gürtel. | Foto: prontolux
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  • Siebenfacher Weltmeister auf vier Kontinenten. Chris "Bambikiller" Raaber mit dem WM-Gürtel.
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„Mein erster Kontakt mit Graz war gleichzeitig auch mein erster Kontakt mit Otto Wanz, als er am Hauptplatz gegen Rambo kämpfte“, erinnert sich Chris Raaber an jenen Tag zurück, der für immer sein Leben prägen würde.
Wir haben den sympathischen Leobener, der als „Bambikiller“ den Catch-Wrestling-Sport in Österreich wieder populär macht, am Schloßberg getroffen. Mit rosa T-Shirt, verkehrt aufgesetztem Baseball-Cap und genüsslich ein Schnitzel verzehrend geht von dem Muskelpaket eine stoische Ruhe aus. Kaum zu glauben, dass „der Ruhepol der Familie“, wie er sich selbst bezeichnet, seinen Lebensunterhalt damit verdient, andere Männer seiner Größe und Statur kunstfertig niederzuringen, zu treten, zu werfen.
„An jenem Tag am Hauptplatz habe ich mich als Kind gewundert, warum alle „Otto, Otto!“ schreien, wenn doch der echte Rambo aus dem Film im Ring steht!“

Wrestlingring vs. Märchenbahn
„Am selben Tag sind wir auch mit der Märchenbahn gefahren. Gott sei Dank hat mich das Richtige geprägt, sonst wäre ich heute Märchenbahnfahrer.“
Und von Prägung kann man wahrlich sprechen, erkeimte doch an diesem denkwürdigen Tag in Graz im kleinen Chris der Traum, auch einmal im Ring zu stehen: „Ich habe mir die VHS-Kasetten mit den Otto-Kämpfen so oft angeschaut, dass kein Ton mehr zu hören und kein Bild mehr zu sehen war“, grinst Raaber. Mit 15 begann er dann professionell zu trainieren, seinen ersten Kampf absolvierte er mit 16. Der Name „Bambikiller“ kam ihm, als er mit Abstand der Jüngste beim Training war. „Die Veteranen haben sich über mich lustig gemacht: Das Einzige, was du besiegen kannst, ist ein kleines Reh, haben sie gesagt. In der Kabine hab ich mir dann gedacht: Na gut, bin ich halt der Bambikiller.“ Im Jahr 2015 gehört der Bambikiller nun zu den Besten des Catch-Wrestling-Sports, mit sieben Weltmeistertiteln auf vier Kontinenten.

Shopping vs. Mittagessen
Nach Graz, wo alles begann, kommt Chris Raaber heute immer wieder gerne. Vor allem, um mit seiner Familie einen schönen Tag zu verbringen. „Meine Frau geht shoppen, als Belohnung gehen wir dann dorthin essen, wo ich will“, berichtet er. „Und mit meinem dreijährigen Sohn Ben will ich bald mit der Märchenbahn fahren, das wird ihm taugen“, lächelt der Wrestler mit dem wunderbaren Glanz des stolzen Vaters in den Augen. Aber nicht nur seinem Ben, „der sich schon Bambikiller jr. nennt“, gibt er die Liebe zum Catchen weiter. Der 34-Jährige betreibt in Leoben eine Wrestling-Schule, wo er auch „schwierigen“ Kindern Disziplin und Teamgeist beibringt. „Der Sport ist international und fair, das liebe ich daran. Als ich in Nigeria den Local Hero besiegte, hatte ich richtig Schiss, die Polizisten standen dort mit Kalaschnikows. Aber die haben mich auf Schultern durch die Halle getragen. Das gleiche in Kolumbien. Herrlich!“

WOCHE-Wordrap

Das Verrückteste, was ich je getan habe war, ... ein Heiratsantrag im Ring vor 1.500 Menschen.
Meine geheime Stärke ist … Kochen. Spezialität: Indisch und Japanisch.
Schwach macht mich ... wenn mein Sohn weint.
Wenn ich eine Frau wäre ... würde ich hoffen, dass ich schnell wieder ein Mann bin.
Ich werde richtig grantig, ... wenn ich hungrig bin.
Wenn ich ein Tier wäre, ... wäre ich am liebsten ein Dogo argentino. Schön, stark, mutig.
Als Comicfigur wäre ich am liebsten ... Pumuckl. Der kann verschwinden. Ich schaue alle Folgen mit meinem Sohn.

Steckbrief

Geboren: 6. 9. 1981 in Leoben
Verheiratet mit Nicole, Kinder Lena (14) und Ben (3)
Amtierender siebenfacher CatchWrestling-Weltmeister auf vier Kontinenten
Erster Kampf im Jahr 1998
Erster WM-Titel 2002 in Dublin
Über 40 Mal hat er seine Titel schon erfolgreich verteidigt, in 36 Ländern, unter anderem in Nigeria, Kolumbien, Ägypten, Dubai, Japan, Ecuador.
Seit 2008 eigene Catch-Wrestling-Schule „Dojo“ in Leoben
Web: wrestlingschule.at
Catch-Wrestling-WM auf den Kasematten am 12. September, mit drei Titelkämpfen und 16 internationalen Wrestlingstars

* Lesen Sie hier weitere Beiträge in der Serie "Graz persönlich"

Siebenfacher Weltmeister auf vier Kontinenten. Chris "Bambikiller" Raaber mit dem WM-Gürtel. | Foto: prontolux
Könnte er einem Reh was antun? Die Kasematten bringt der Wrestler jedenfalls am Samstag zum Beben. | Foto: prontolux
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