Eine Szene blickt nach vorne
Graffiti - ein Thema das in Graz immer wieder für Aufreger sorgt, denn das Klischee der "Sprayerterroristen" ist noch immer tief in den Köpfen der Leute verankert. Doch trotz allem hat sich in letzter Zeit einiges in der Szene getan: Mit "Scrawl" eröffnete Inhaber Gabriel Smakaj den ersten Graffiti-Shop in der Steiermark.
"Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist die Szene in Graz, ob legal oder illegal, ziemlich groß. Mit dem Laden wollen wir einen Szenetreffpunkt schaffen, wo, vor allem für junge Leute, die Möglichkeit besteht, Fragen zu stellen und sich auszutauschen", so Smakaj. Der Öffentlichkeit sollen auf diese Weise die Augen geöffnet werden, denn hinter den vermeintlichen "Arbeitslosen" stecken in vielen Fällen kreative Künstler.
"Die Schmierereien, beziehungsweise das Illegale, wird nie ganz verschwinden. Es wird immer Kids geben, die nach Aufmerksamkeit suchen, zur Dose greifen und dann Wände beschmutzen. Doch davon distanzieren sich viele in der Szene. Es steht immer der künstlerische Wert im Mittelpunkt", sagt einer aus der Szene. Um ein solches Kunstwerk zu schaffen, braucht es eine lange Vorbereitungszeit. Deshalb gibt es in Graz bis dato drei "Free Walls", auf denen das Sprayen erlaubt ist. "Die Wände darf jeder benutzen, hier gibt es keine Anmeldung", so Smakaj.
Unterstützung gibt es auch von der in Graz stärksten Hip-Hop-Bewegung "Four Elements". Mit laufenden Veranstaltungen soll die Jugend vernetzt werden. "Es ist eine große Sache, wenn sich Leute aus unterschiedlichen Bereichen treffen und Spaß haben", so Manuel Pölzl von "Four Elements".
Kritik an Polizei
Doch in der Graffitiszene sind sich alle einig: In Graz ist das Vorgehen der Polizei gegen die "Malerjugend" falsch. Es führe dazu, dass sich die Gemüter noch mehr erhitzen und dadurch alles außer Kontrolle gerate.
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