Von hohen Zinnen und tiefen Gräben
Viele der Burgen und Schlösser der Steiermark werden durch ihre neuen Bewohner wiederbelebt.
„Die meisten Menschen, die ein Schloss oder eine Burg erwerben, haben keine Ahnung, was sie sich damit antun. Das Leben in diesen alten Mauern stellt man sich so schön romantisch vor, doch die Romantik endet dann schnell im Winter, wenn man die Räumlichkeiten nicht warm bekommt“, so der Präsident des steirischen Burgenvereins Dietrich Herzog. Herzog – der Name verpflichtet – leitet schon in zweiter Generation die Geschicke des Burgenvereins. Dabei geht es in erster Linie um die Erhaltung von wertvollen Schlössern, Burgen und Ruinen … und das mit eher beschränkten Mitteln von Bund und Land. Denn den Traum vom eigenen Schloss können sich nur die wenigsten erfüllen und so selbst die Erhaltung gewährleisten.
Versteckte Schätze
Wie viele Bauwerke es steiermarkweit gibt, die als Burgen oder Schlösser durchgehen, kann und will Herzog übrigens nicht seriös beantworten: "Es sind sicher mehrere hundert, aber kein Mensch weiß, wo überall noch sich vielleicht Reste einer alten Burgfeste verbergen". Die WOCHE hat sich jedenfalls auf die Suche nach den eventuell weniger bekannten Burg- und Schlossanlagen gemacht und ist auch fündig geworden. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld zählt dazu sicherlich die Burgruine Neuhaus in der Gemeinde Stubenberg. Die hoch über der Feistritzklamm gelegene Burg wurde im 14. Jahrhundert von den Stubenbergern erbaut und, um sie von der 1269 von den Böhmen zerstörten Stammburg zu unterscheiden, „Neuhaus“ genannt.
1982 erwarb die Diplomatenfamilien Vetter von der Lilie das ruinöse Objekt und begann in der Folge mit der Wiederherstellung. Inzwischen ist der gewaltige, fünfgeschossige Palas wieder mit einem Schopfwalmdach versehen, das den historischen Ansichten entspricht. Der Palas ist heute bewohnbar, in seinem dritten Stockwerk wurden Ferienwohnungen eingerichtet. Im Burghof, der von einer Ringmauer und weiteren Wohn- und Wirtschaftsbauten eingeschlossen ist, befindet sich eine Zisterne, deren steinerner Brunnenkranz mit dem Wappen der Familie Drachsler (Besitzer von 1455 bis 1613) geschmückt ist.
Hier gibt es noch mehr Infos zum steirischen Burgenverein. Bildmaterial von steirischen Schlössern und Burgen gibt es unter konstantin.jordis@tmo.at oder direkt bei der Fotografin Barbara Kramer-Drauberg unter der Telefonnummer 0650/316 1889.
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