Im Laufschritt durch die weite Welt
Vom Sportmuffel zur Sportskanone: Der Burgauer Franz Lang schnürte bereits für 200 Marathons seine Laufschuhe.
Mit dem Ultra-Marathon in Dubai absolvierte der Burgauer Franz Lang am 21. Jänner 2017 seinen 200. Marathon. Für alle die es nicht wissen: Marathon, das bedeutet 42,195 Kilometer.
Laufen ist die Passion des 49-Jährigen. Das war aber nicht immer so. "Ich war nie die Sportskanone. Eigentlich habe ich mich davor immer gedrückt", gesteht Lang. "Ich habe mich da immer an Churchill gehalten: No Sports."
Das Jahr 2000 markierte nicht nur eine Wende im Millenium, sondern auch in Langs Leben. "Im Jänner habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Nachdem ich im April 10 Kilo mehr auf den Hüften hatte, besorgte ich mir Laufschuhe." Auf einem Feldweg in Burgau habe er einmal pro Woche mit 3 Kilometer zu trainieren begonnen. Die zeitgleich startenden Lauftreffs im Rogner Bad Blumau hätten ihn dabei unterstützt. Eine Arbeitskollegin motivierte ihn noch im selben Jahr, gemeinsam mit ihr in Bad Gleichenberg beim 10km-Lauf zu starten. Dem folgte der 10km-Stadtlauf in Fürstenfeld.
Vorbereitung ist alles
Voll Euphorie habe er sich dann sogleich für den Grazmarathon im Oktober 2000 angemeldet. "Im Nachhinein betrachtet völliger Schwachsinn", gesteht der Sozialarbeiter. "Ich war noch nicht soweit. Meine längste Distanz im Trainingslauf war bis dorthin 32 Kilometer." Ins Ziel sei Lang damals nur sehr schwer gekommen. "Alles hat mir weh getan, sogar noch drei Tage später. Da habe ich mir geschworen, bevor ich nicht soweit bin, mache ich das nie wieder."
25 Länder auf 4 Kontinenten
Besonders gerne erinnert sich Lang an seinen Sahara-Marathon. "2002 habe ich in der HBZ gelesen, dass Reinhold Loptka einen Marathon in der Wüste gelaufen ist. Da habe ich mir gedacht. Das will ich auch." Ein Jahr später war es dann soweit.
Mittlerweile hat Lang bereits 100 verschiedene Orte in 25 Ländern auf 4 Kontinenten im Laufschritt entdeckt - von New York und Chicago über Berlin nach Jerusalem bis zum Baikalsee. Durchschnittlich nimmt er an rund 20 Laufveranstaltungen pro Jahr teil. Allein im vergangenen Jahr waren es 13 Marathons und ein Ultra-Marathon (mehr als 42 Kilometer).
Sein bisher beeindruckendster Lauf? "Beim New York Marathon mit 50.000 anderen zu starten, ist schon etwas ganz besonderes. Von 42 Kilometern sind 36 bestimmt reiner Zieleinlauf. Auf der Straße herrscht eine riesige Party. Du wirst dort von der Menge getragen", schwärmt Lang.
Gemeinschaft als Motivator
Die Reisen und den Start bei den Läufen finanziert Lang großteils aus eigener Tasche. Bei vielen Veranstaltungen sei er allerdings auch als Pacemaker (zu deutsch: Tempomacher) für Marathonanfänger dabei, um sie die Strecke über zu begleiten. "Manchmal bekommt man dafür die Laufausrüstung finanziert, ab und zu auch das Hotelzimmer."
"Das schöne ist aber, das man Leute von überall kennen lernt", so Lang, der das gemeinschaftliche Laufen in gewisser Weise auch als Motivation sieht. "Natürlich spielt die Laufzeit auch eine Rolle. Aber Zeiten sind auch relativ."
Laufen sei für Lang, der einige Jahre auf der Palliativstation in Graz arbeitete und nun als Flüchtlingsbetreuer für die Diakonie Oberwart tätig ist, auch als Ausgleich zum Arbeitsalltag.
Heute dreht er mindestens 5 Mal pro Woche seine Runden mit mindestens 20 Kilometer im Raum Burgau und Hartberg und hat somit die Region für sich "laufend" erkundet.
Volle Kraft durch 2017
Auch für das kommende Jahr stehen schon einige Fixpunkte am Kalender. So zum Beispiel Marathons in Bremen, Berlin, Wien, Flensburg und Palermo. "Der Rest kommt spontan "im Laufe des Jahres."
Seine Wünsche für die Zukunft? "Immer in Bewegung bleiben."
Daten und Fakten
Name: Franz Lang, 49 Jahre alt
Kommt aus Burgau, lebt mit seiner Freundin in Hartberg
Beruf: Sozialarbeiter und Flüchtlingsbegleiter für die Diakonie Oberwart
Seit dem Jahr 2000 hat er an bereits an 164 Marathons (42,195km) und 36 Ultra-Marathons (über 42,195km) teilgenommen.
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