150 Kriegskinder: "lösbare Aufgabe"
150 Flüchtlingskinder müssen mit Schulbeginn in den Volksschulen und Kindergärten untergebracht werden.
"Ja, es ist eine Herausforderung, aber sie ist bewältigbar", betont Bildungs-StR Ernst Pechlaner. Noch diese Woche – am Donnerstag – findet im Rathaus eine Konferenz aller Schuldirektoren aus Innsbruck statt, in welcher besprochen werden soll, wie die Flüchtlingskinder, die sich derzeit in Innsbruck aufhalten, in den Schulbetrieb integriert werden sollen. "Es wird für jedes Kind einen Platz geben", verspricht Pechlaner schon vorab. Wie die Kinder jedoch auf die Schulen der Stadt verteilt werden sollen, ist derzeit noch unklar. Zahlreiche Eltern befürchten, dass ausschließlich jene Schulen, in denen bereits jetzt ein sehr hoher Prozentsatz der Kinder einen Migrationshintergrund aufweist, diese zusätzliche Aufgabe schultern müssen. Pechlaner verspricht jedoch, dass man sich "um eine gerechte Verteilung" bemühen werde. Derzeit rechnet man mit 75 Kindergarten- und 75 Schulplätzen, die zusätzlich benötigt werden. "Für einige Kinder wird natürlich auch eine psychosoziale Betreuung notwendig sein", betont Pechlaner.
Wohnmisere spitzt sich zu
Deutlich pessimistischer sieht die Situation allerdings für den Innsbrucker Wohnungsmarkt aus, der bereits jetzt komplett überhitzt ist. Sobald die Flüchtlinge, die derzeit in Innsbruck und Tirol untergebracht sind, nämlich den Asylstatus erhalten, müssen sie sich am freien Markt eine Wohnung suchen. Die Schätzungen des dadurch entstehenden Mehrbedarfs bewegen sich zwischen wenigen hundert bis einigen tausend zusätzlichen Wohnungen in den nächsten Jahren. Ein Mehrbedarf, der durch die bisherige Bautätigkeit im Zentralraum – Erfahrungen zeigen, dass sich Flüchtlinge im Umkreis größerer Städte ansiedeln wollen – keinesfalls abgedeckt werden kann. Bislang war die Stadtführung ja kaum in der Lage, den "normalen" Bedarf an neuem Wohnraum zu decken – da halfen auch alle statistischen Tricks wenig. "Welcher Bedarf durch die Flüchtlingssituation tatsächlich auf uns zukommt, ist derzeit nur schwer abzuschätzen", bestätigt auch Vizebgm. Christoph Kaufmann – verantwortlich für das Wohn-Ressort.
Vizebgm. Christoph Kaufmann: "Die gesamte Inntalfurche ist von dieser neuen Situation betroffen. Wir brauchen Lösungen."
Dass die Vergaberichtlinien von geförderten Wohnungen zugunsten von Flüchtlingsfamilien aufgeweicht werden könnten, schließt Kaufmann auf Nachfrage jedoch dezidiert aus.
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