Jahrelanges Konkursverfahren
Investitionsgesellschaften aus Abu Dhabi fordern Geld von Benko

Investitionsgesellschaften aus Abu Dhabi haben in der Schweiz gegen René Benko ein zweites Schiedsverfahren eingeleitet. | Foto:  Johann Groder / EXPA / picturedesk.com
2Bilder
  • Investitionsgesellschaften aus Abu Dhabi haben in der Schweiz gegen René Benko ein zweites Schiedsverfahren eingeleitet.
  • Foto: Johann Groder / EXPA / picturedesk.com
  • hochgeladen von Dominique Rohr

Im Insolvenzverfahren von René Benko vor dem Landesgericht Innsbruck haben rund 30 Gläubiger Forderungen in Höhe von etwa 2 Milliarden Euro angemeldet. Beim ersten Verhandlungstermin  wurden Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 47 Millionen Euro anerkannt. Die übrigen Forderungen wurden bestritten, sodass die Gläubiger, um eine Anerkennung im Insolvenzverfahren zu erreichen, separate Verfahren anstrengen müssen.

INNSBRUCK. Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Tirol, berichtet: „Der Insolvenzverwalter hat auch die Forderungen von Investitionsgesellschaften aus Abu Dhabi bestritten. Diese Investoren haben bereits vor der Insolvenzeröffnung am 8. März 2024 ein Schiedsverfahren in der Schweiz gegen Benko und andere Beteiligte eingeleitet. Im Rahmen dieses Schiedsverfahrens werden mehrere hundert Millionen Euro gefordert. Nun haben diese Gläubiger ein zweites Schiedsverfahren, ebenfalls in der Schweiz, im Zuge des Insolvenzverfahrens veranlasst.

Mehr zur Causa Signa auf MeinBezirk finden Sie hier

Prüfung der Auswirkungen

Der Insolvenzverwalter erklärt, dass der ohnehin komplexe Sachverhalt durch die Insolvenzeröffnung über das Vermögen von Benko zusätzliche Fragen in den Schiedsverfahren aufwirft. Insbesondere müsse geprüft werden, welche Auswirkungen diese Schiedsverfahren auf das österreichische Insolvenzverfahren haben und ob die dort getroffenen Entscheidungen vom Insolvenzgericht in Innsbruck anerkannt werden können. Es steht fest, dass alle separaten Verfahren – ob Schiedsverfahren im Ausland oder Feststellungsverfahren vor heimischen Gerichten – bei derart hohen Beträgen mit einem enormen Prozesskostenrisiko für die beteiligten Parteien verbunden sind. Die Gläubiger müssen eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchführen und entscheiden, ob sie weiteres Geld investieren wollen, um diese Prozesse möglicherweise über mehrere Instanzen zu führen. Für den KSV1870 ist klar, dass diese separaten Verfahren vermutlich über Jahre gehen werden. Ein rascher Abschluss des Insolvenzverfahrens ist nicht zu erwarten.

Ein rascher Abschluss des Insolvenzverfahrens gegen René Benko ist nicht zu erwarten. | Foto: EXPA / APA / picturedesk.com
  • Ein rascher Abschluss des Insolvenzverfahrens gegen René Benko ist nicht zu erwarten.
  • Foto: EXPA / APA / picturedesk.com
  • hochgeladen von Dominique Rohr

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Investitionsgesellschaften aus Abu Dhabi haben in der Schweiz gegen René Benko ein zweites Schiedsverfahren eingeleitet. | Foto:  Johann Groder / EXPA / picturedesk.com
Ein rascher Abschluss des Insolvenzverfahrens gegen René Benko ist nicht zu erwarten. | Foto: EXPA / APA / picturedesk.com
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.