Tabakgesetz: Wenig "Umstieg" trotz Prämie
Trotz der Prämie, die Lokale für den Umstieg aufs Nichtraucher-Dasein bekommen, gibt es wenige, die sie nutzen.
Das Café Central machte vor einigen Monaten Schluss mit seinem geräumigen Raucherbereich, wurde komplett rauchfrei und sorgte damit für großes Aufsehen. Nun folgte auch die Bar Piazza am Sparkassenplatz. Andere Lokale in Innsbruck halten sich hingegen fest im "Rauchersattel" und warten den letzten Moment ab – den 1. Mai 2018 – an welchem jede Kneipe, Restaurant, Gasthaus und Co. rauchfrei sein muss. Und das ist auch für E-Zigaretten und Wasserpfeifen der Fall.
"Bringt nur neue Probleme"
Peter Trost, Fachgruppengeschäftsführer der Sparte Gastronomie in der Tiroler Wirtschaftskammer, erkennt keinen Trend, der auf einen vermehrten Umstieg hinweisen würde. Die meisten UnternehmerInnen warten ab: "Das Verständnis für das generelle Rauchverbot ist endenwollend. Bei Gästen und Unternehmern gleichermaßen. Die meisten, die in Raucherlokale gehen, sind ja volljährig und gehen freiwillig rein und wissen, welche Konsequenzen das mit sich ziehen kann. In Zukunft wird die Umstellung einfach andere Probleme auslösen", meint Trost. Seiner Meinung nach wird es dadurch vermehrt zu Konflikten mit den AnrainerInnen kommen, da die Raucher vor den Lokalen im Freien mit Gesprächen und Co. Lärm machen werden.
Bis zu 30 % kann man erstattet bekommen
Wer vor dem 1. Juli 2016 umsteigt, kann dreißig Prozent des Investitionsvolumens, das im Zuge des neuen Tabakgesetzes getätigt worden ist – z. B. Kosten zur Abtrennung von Raucher- und Nichtraucherbereichen – erstattet bekommen. Der Umstieg ist trotzdem nicht einfach. Viele Stammgäste bleiben fern oder gehen in das Nachbarlokal, in welchem man noch immer rauchen kann. Wer im Innenstadtbereich sein Lokal hat, kann großteils beruhigt bleiben: Hier gibt es meist genügend Laufkundschaft, die die Stammkunden ersetzt.
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