Österreichs Papierexperten tagten in Graz
Kommt Papier, das sich anfühlt wie Kunststoff?
Experten aus der Zellstoff-, Karton- und Papierindustrie halten in Graz Ausschau nach dem Papier der Zukunft. Standing Ovation bei der Österreichischen Papierfachtagung für Wolfgang Pfarl. Nach sieben Jahren als Präsident an der Spitze der heimischen Papierindustrie übergibt er die Stafette an Alfred Heinzel.
Graphische Papiere im Minus, Hygiene- und Spezialpapiere im Plus
Die österreichische Papier- und Zellstoffindustrie hat schon bessere Zeiten gesehen. Das Vorjahresergebnis sei durchwachsen, wie es Pfarl nennt. Die Nachfrage bei graphischen Papieren ist rückläufig, die Konkurrenz der elektronischen Medien setzt den Zeitungs- und Magazinpapieren massiv zu. Gut läuft es bei Verpackungs-, Hygiene- und Spezialpapieren. Diese stehen freilich auch nicht im Wettbewerb mit E-Books, iPad oder Wikipedia. Brockhaus stellte sein 30bändiges Sammelwerk längst ein, Telefonbücher sind out und Zeitschriften werden weniger gekauft und vermehrt online gelesen.
Grazer Studenten forschen am Papier der Zukunft
Das Institut der Papier- und Zellstofftechnik an der TU Graz forscht an Papier, das für den Nutzer einen Mehrwert bringt. Institutsleiter Wolfgang Bauer und seine Studenten arbeiten an der stofflichen Nutzung von Lignin (Verholzung). Bei einem Forschungsdurchbruch wird die Geschichte des Papiers neu geschrieben.
Stafettenübergabe an Heinzel
Mit Alfred Heinzel übernimmt ein erfolgreicher Unternehmer mit Papiererfahrung die Präsidentschaft von Austropapier. 2013 kaufte Heinzel dem schwedischen Papierriesen SCA die oberösterreichische Papierfabrik Laakirchen ab und investierte hundert Millionen Euro in die Zellstoff Pöls. Die Papierindustrie sieht er nicht im Tief sondern in Zeiten des Strukturwandels. „In der Substitution von Papier und Plastik-Verbundmaterialien sehe ich eine große Zukunft für Produkt- und Transportverpackungen“, so Österreichs neuer ranghöchster Papierboss
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