Engagierte Nachbarschaft: ,Man muss einfach miteinander reden'
Mautern zeigt wie es geht: Kostenersparnis und gute Nachbarschaft gehen dort Hand in Hand.
MAUTERN. Die Bewohner einer Siedlung haben die Pflege der Anlage von der Reinigung der Gehwege und der Biotonne bis zum Winterdienst selbst in die Hand genommen, statt diese Arbeiten an eine Firma auszulagern. Was zur Kostenersparnis gedacht war, hat sich auch als Gewinn in Sachen Zusammenleben erwiesen.
Vor allem in dicht besiedelten Gebieten werden Nachbarschaften zunehmend anonym gelebt. Um ein Zusammenleben zu fördern, muss zunächst der Kontakt gefördert werden. Basierend auf dem Engagement von Bewohnerinnen und Bewohnern in Wohnanlagen wurden mit der Initiative "zusammen wohnen" im vergangenen Jahr Maßnahmen erarbeitet, die Kontakte fördern sollten.
Steiermarkweites Projekt
Über ein Jahr hinweg wurden steiermarkweit sieben Wohnanlagen begleitet, um zu sehen, welche Schritte notwendig sind, damit Nachbarinnen und Nachbarn Projekte in der eigenen Nachbarschaft erfolgreich umsetzen können.
Entstanden ist aus diesen Erfahrungen das Handbuch „Engagierte Nachbarschaften. Tipps fürs Miteinander“. Christina Trattner und Janosch Hartmann vom Servicebüro "zusammen wohnen" dokumentierten die Erfahrungen aus der Begleitung dieser Wohnanlagen.
„Man muss einfach miteinander reden“, kennt Andreas Schiester, einer von zwei Haussprechern in der Siedlung in der Hauptstraße in Mautern, das Rezept für eine gute Nachbarschaft. Die Arbeiten würden nun besser funktionieren, weil sich die Bewohner kennen und Fragen rasch klären könnten. Natürlich komme es auch vor, dass sich manche weniger engagieren würden als andere. „Oft ist es aber so, dass einer anfängt und die anderen mitziehen. Manchmal hat man auch einfach keine Zeit. Dann bringt man dem Nachbarn ein Bier und alles ist wieder gut", sagt Schiester.
Vielfalt der Kulturen
Die Begegnung von Konflikten, die durch die kulturelle Vielfalt in Siedlungen entstehen, mit gemeinsamen Veranstaltungen ist ebenso Thema im Buch wie Verschönerungsaktionen oder die Themen Mülltrennung und Umgang mit Ressourcen.
Das Handbuch soll Impuls für weitere engagierte Menschen sein, in ihrer Nachbarschaft etwas umzusetzen. Es kann über www.zusammenwohnen.steiermark.at bezogen werden. Umgesetzt wird diese Initiative vom Land Steiermark und seinen Ressorts Integration, Soziales und Wohnbauförderung sowie der Landesgruppe Steiermark des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV Steiermark).
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