Lehre beim Weltmeister: Leibnitzerin kennt über 460 Hunderassen
Hundefriseur Michael Schantl und Lehrling Simone Malli lassen keinen Sieg aus.
Wenn der Beruf als Berufung gilt, ist kein Weg zu steil: Bestes Beispiel dafür ist Simone Malli aus Leibnitz. Sie befindet sich im dritten Lehrjahr in Ausbildung bei Hundefriseur Michael Schantl in der Schmiedgasse in Leibnitz und lernt Hundefriseur, Tierpfleger und Tierkosmetikerin. Die Berufsschule dazu befindet sich in Schönbrunn. Zusätzlich ist sie mit ihrem Chef weltweit als Showhändlerin (Vorführung bei Hundewettbewerben) unterwegs. "Ich wollte schon immer mit Hunden arbeiten", erzählt Simone, während sie einen Hund frisiert und fönt. Auch das Wochenende gehört den Vierbeinern, hier ist die Leibnitzerin immer wieder mit ihrem Chef Michael Schantl und dessen Gattin auf internationalen Hundeausstellungen unterwegs. "Simone kennt jetzt schon über 460 Hunderassen, ihre Frisuren und Standards, ihre Zucht und deren genetischen Erbkrankheiten (wichtig um Qualzuchten zu vermeiden) und will noch mehr. Das ist ein Glücksfall", ist Schantl, der schon etliche Lehrlinge ausgebildet hat, froh, dass er sein umfangreiches Wissen weitergeben kann.
"Wir sind über die Arbeit hinaus rund 200.000 Kilometer im Jahr mit den Hunden unterwegs. Nur so lernst du was und kannst das theoretische Wissen gleich in der Praxis testen", ist Michael Schantl überzeugt, der sowohl bei der Pflege von Straßenhunden als auch bei Rassenhunden auf höchste Qualität und einen liebevollen Umgang mit den Vierbeinern setzt.
Von Sieg zu Sieg
Wenn der Lehrherr von Champion und Weltmeister spricht, dann nicht von ungefähr. Michael Schantl und seine Gattin Tatjana (kennengelernt bei "Bauer sucht Frau") besitzen 32 Hunde (teilweise vom Aussterben bedrohte Rassen) und führen neben dem Hundefriseursalon in Leibnitz und Mettersdorf eine Hundepension und Zuchtstätte.
"Es gibt weltweit keine Ausstellung, die wir nicht gewinnen. Ich gebe mich mit einem zweiten Platz nicht zufrieden", so das Credo von Michael Schantl, der Hunde von hochkarätigen Persönlichkeiten etwa aus China, Japan oder Russland zu Ausstellungen begleitet, um einen Championtitel nach dem anderen abzuholen.
Größter Stolz im Hause Schantl ist zur Zeit Nachwuchs "Domenica", ein japanischer Shiba Inus: "Die Mama dazu ist Weltsieger und wurde aus Russland eingeflogen und der Papa ist 62-facher (!) Länderchampion", so Schantl. Ein weißes "Goldstück" wurde in Japan ersteigert: "Der sieben Monate alte 'Oreon' ist ein seltener Hokkaido und ihm steht eine große Zukunft bevor", so Schantl. Der amtierende Weltmeister, mehrfache Europasieger und Herr über 90 Championtitel weiß wovon er spricht.
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