Neue Mittelschule oder Gymnasium?
Aus der Sicht von Dir. Walter Kölli, NMS Wildon.
Für alle Volkschulkinder in der vierten Klasse und deren Eltern steht in Kürze die Entscheidung über die nächste Schule an. "NMS oder AHS Unterstufe", das ist die Frage, die in vielen Familien für Unruhe sorgt.
Grundgedanke der NMS ist eine gemeinsame Schule der 10- bis 14jährigen. Damit möchte man verhindern, dass Schüler und Eltern zu früh eine Entscheidung über die künftige Ausbildung treffen müssen.
SchülerInnen bekommen mehr Zeit, sich nach ihren individuellen Begabungen und eigenem Tempo entwickeln zu können. Die Kinder sollen in Klassen mit überschaubaren Schülerzahlen zu mehr Selbständigkeit, eigenverantwortlichem Arbeiten und entdeckendem Lernen hingeführt werden. Nach wie vor wird größter Wert darauf gelegt, dass alle SchülerInnen eine möglichst breit gefächerte Basisausbildung erlangen. Darüber hinaus wird genügend Erweiterungsstoff angeboten, damit alle Kinder nach ihren Begabungen und Talenten bestmöglich gefördert werden. In den meisten Stunden der Schularbeitenfächer unterrichten zwei LehrerInnen im Team - davon profitieren die Kinder im besonderen Maß: Mehr individuelle Betreuung und größere Objektivität bei der Benotung.
Um den unterschiedlichen Leistungspotenzialen der SchülerInnen gerecht zu werden, wurde für die Pflichtgegenstände Deutsch, Mathematik und erste lebende Fremdsprache die Differenzierung in grundlegende und vertiefende Beurteilung ab der 7. Schulstufe eingeführt. Die Berechtigung zum Besuch weiterführender Schulen wird im Zeugnis klar ausgewiesen.
Die Ziffernnoten bleiben erhalten, dazu kommen jedoch ergänzende Leistungsbeschreibungen über die Stärken des Kindes, die den Zeugnissen beigelegt werden.
Die Fachlehrpläne der Neuen Mittelschule und der AHS Unterstufe sind ident. Darüber hinaus werden an der Neuen Mittelschule ab der 7. Schulstufe besondere Schwerpunkte angeboten.
In den meisten Schulen dieses Typs gibt es eine sehr gut funktionierende Nachmittagsbetreuung die Lerneinheiten mit schuleigenen Lehrern beinhaltet. Diese ganztägigen Schulformen unterstützen viele berufstätige Eltern in der Kinderbetreuung nach dem Unterricht.
Als Direktor einer NMS empfehle ich allen Eltern, die Vorteile der örtlichen NMS zu berücksichtigen:
Ein kurzer Schulweg, die Vernetzung mit Freunden im Ort, Möglichkeit neben der Schule noch Zeit in örtlichen Vereine und Organisationen zu verbringen - das sind nur einige Argumente für den Besuch einer NMS.
Ob Ihr Kind eine höhere Bildung anstrebt oder nach den Pflichtschuljahren einen qualifizierten Lehrberuf ergreift - für alle Wege ist die Ausbildung in einer Neuen Mittelschule die richtige Basis.
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