Zentralmatura: Reif für die zweite Runde
Heuer wird die standardisierte Reifeprüfung erstmals österreichweit durchgeführt.
Der Countdown für alle Maturanten läuft: Am 9. Mai, Punkt 8.30 Uhr, geht die standardisierte, kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung – so die sperrige offizielle Bezeichnung für die Zentralmatura – in die zweite Runde. Dieses Mal bekommen nicht nur die AHS die Aufgabenstellungen zentral aus Wien, sondern auch alle BHS-Maturanten sind ab sofort am Start. Steiermarkweit stellen sich somit 6.008 Maturanten des Jahrganges 2015/16 der Zentralmatura. Die WOCHE hat sich bei Direktorin Ulrike Pieslinger vom BG/BRG Stainach umgehört, wie gelassen und/oder gespannt man der nächsten Zentralmatura entgegensieht.
Positives Feedback
Das BG/BRG Stainach war, was die Zentralmatura betrifft, Pilotschule, erklärt Ulrike Pieslinger. So fand die Zentralmatura im Fach Englisch in Stainach im vergangenen Jahr bereits zum sechsten Mal statt. "Die Aufregung war natürlich sehr groß", schmunzelt Pieslinger und fährt weiter fort "... aber wir haben gesehen, dass wir sowohl fachlich, als auch organisatorisch, sehr gut mithalten können." Von Lehrern sowie Eltern und Kindern kam ausschließlich positives Feedback.
Die drei Säulen
In der ersten Säule müssen alle Maturanten eine vorwissenschaftliche Arbeit schreiben. Die Themenstellungen hierfür wurden bereits in der 7. Klasse erarbeitet. Diese werden dann von Direktorin, Vorsitzenden, Klassenvorstand und betreuendem Lehrer diskutiert und benotet. Im BG/BRG Stainach wurden die vorwissenschaftlichen Arbeiten bereits benotet - "es ist sehr gut gelaufen", zeigt sich Direktorin Pieslinger erfreut.
Die zweite Säule ist die schriftlichen Reifeprüfung vom 9. bis 19. Mai. Diese findet österreichweit nahezu zeitgleich statt.
Die dritte und letzte Säule ist die mündlichen Reifeprüfungen. Je nach Unterrichtsstunden erstellen die Lehrenden einen Pool aus 3 bis maximal 24 Themenbereichen pro Fach.
Rückblick und Ausblick
Die Bilanz nach dem ersten "Durchgang" dieser vielfach umstrittenen neuen Maturaform im Vorjahr ist für Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner durchaus positiv: "Dank der Arbeit unserer Pädagogen waren die Maturanten exzellent vorbereitet und haben eindrucksvoll gezeigt, wie sie mit Neuland umgehen können. Österreichweit haben wir in der Steiermark die größte Anzahl an ausgezeichneten Erfolgen."
In Zahlen gegossen bedeutet das, dass von den 2.679 steirischen AHS-Schülern, die sich 2015 der Matura gestellt haben, 23 Prozent mit Auszeichnung maturiert haben. 2,4 Prozent haben nicht bestanden. Während die AHS also schon "Zentralmatura-erprobt" sind, harren die BHS ihrer Premiere.
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Quelle: Bundesministerium für Bildung und Frauen
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