„Wollte etwas Fixes in der Heimat haben“

Leitwolf: Wolfgang Atzenhofer ist der kreative Kopf hinter der Theaterrunde Murau. Foto: Leitner
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  • hochgeladen von Hannah Leitner

MURAU. Hinter jedem guten Ensemble steht ein genialer Kopf, der sich um Inszenierung, Regie und das Drumherum bemüht. Im Fall der Theaterrunde Murau heißt dieser Kopf Wolfgang Atzenhofer - bekannt ist der Regisseur durch seine fantasievollen Einfälle, extravaganten Effekte und dem immer mitschwingenden Sinn für Humor.

Vom Schultheater auf die große Bühne

Dass Atzenhofer auf die Bühne gehört, war ihm schon früh klar. Beim Schultheater war er aktiv, doch als es mit dem Schulbankdrücken vorbei war, hat er bald nach der Matura seine eigene Theaterrunde in Murau gegründet. Das war im Jahre 1990. Seitdem sind die Bühnenstücke ein fester Bestandteil und nicht mehr aus der Stadt wegzudenken. „Ich wollte einfach etwas Fixes in der Heimat haben“, so Atzenhofer. Angefangen hat alles mit Sprechstücken. „Mittlerweile inszeniere ich aber fast nur Produktionen mit Musik.“ Bei den Murauer Operettenspielen haut er da so richtig auf den Putz, ohne Orchester geht da gar nichts. Bei den Pfingst- und Adventspielen sorgt er mit musikalischen Umrahmungen von Akkordeon und Co. für das angemessene Ambiente. Seine Leidenschaft zur Musik kommt nicht von ungefährt: Er selbst hat zehn Jahre Geige gespielt, überlässt das bei seinen Inszenierungen aber lieber den anderen.

Nicht nur in Murau

Warum er ausgerechnet diesen Karriereweg eingeschlagen hat? „Ich wollte immer freiberuflich tätig sein. Ich bin gerne unterwegs und schätze die Arbeit, weil sie so abwechslungsreich ist.“ Natürlich ist Wolfgang Atzenhofer nicht nur in Murau tätig, sondern in allen Teilen Österreichs, inszeniert, koordiniert und studiert ein, umrahmt beispielsweise Wirtschaftsveranstaltungen und organisiert Kostümausstattungen. Einen „Plan B“ hatte er nie - der war, im Nachhinein betrachtet, auch nicht notwendig.

Von Laien und Profis

Seine Erfahrungen sammelte der Murauer bei diversen Regieassistenzen und als Inspizient. In Erinnerung geblieben ist ihm besonders die Arbeit mit Jürgen Flimm bei den Salzburger Festspielen: „Er hat kurz vor der Premiere einen ganzen Akt umgeworfen - da habe ich gesehen, dass man nicht stur an der ersten Idee festhalten muss.“ Das Gegenstück dazu erlebte er bei Burgtheaterregisseurin Andrea Breth, bei der „jedes Detail durchgeplant war“. Bei seinen Inszenierungen setzt Atzenhofer auf eine 50/50-Lösung. „50 Prozent gibt der Regisseur vor, 50 Prozent der Schauspieler - das sollte dann auch zusammenpassen.“ Dass er in Murau zum Großteil nicht mit Profis, sondern mit Laien probt, stört Atzenhofer nicht. Im Gegenteil. „Ich arbeite mit allen gleich gerne“, sagt der Regisseur. So beweist die Theaterrunde Murau immer wieder, dass auch Laien zu ausgezeichneten Leistungen fähig sind.

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