Studenten stehen in der Pole

Studenten der TU Graz in den Boxen am Red Bull Ring beim Fertigstellen des Formel 1-Rennwagens für die „Formula Student“. | Foto: Waldhuber
  • Studenten der TU Graz in den Boxen am Red Bull Ring beim Fertigstellen des Formel 1-Rennwagens für die „Formula Student“.
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Autor: Heinz Waldhuber

Vier Tage Innovation pur: Die weltweite Formel 1 der Studenten zu Gast in Spielberg.

¶SPIELBERG. Heißer Asphalt, quietschende Reifen und dröhnende Motoren. Wenn internationale Rennserien wie die Formel 1 oder die DTM in Spielberg Einzug halten, bleibt kein Asphaltkorn auf dem anderen. Nicht weniger rasant ging es in den vergangenen Tagen am Red Bull Ring zu, als die weltweite Formel 1 der Studenten mit den Fahrzeugentwicklern der Zukunft, die „Formula Student“ ihr jährliches Stelldichein in Österreich feierte.
Vor genau 35 Jahren wurde in den USA der Grundstein für einen der renommiertesten Bewerbe in der Rennfahrzeugentwicklung gelegt. Die Idee ist auch heute noch brillant wie damals: Rennteams von bis zu 30 Studenten von Universitäten aus aller Welt entwickeln vom ersten Design, bis hin zum fertigen Konzept ein Rennfahrzeug, das gemeinsam mit Komponenten von Zulieferern der Automobilindustrie auf die Straße gebracht wird. In verschiedensten Bewerben wird das Können der Teams und der Rennboliden auf den Prüfstand gestellt: Dazu existieren beispielsweise dynamische Disziplinen, in denen insbesondere Beschleunigung, Schnelligkeit und Ausdauer gefragt sind. Bei den statischen Disziplinen stehen hingegen die Fahrzeugkonstruktion und die Marketingstrategie im Vordergrund. Die Anforderungen, die an die Rennboliden der Studenten gestellt werden, stehen den Großen der Formel 1 und der DTM um nichts nach. Erst im Juni dieses Jahres konnte das schweizerische Team der ETH Zürich mit seinem Elektro-Rennwagen den Beschleunigungsweltrekord von 0 auf 100 km/h mit 1,513 Sekunden brechen.
Seit mittlerweile sechs Jahren gastiert die Formula Student neben den Bewerben am Hockenheimring und in Silverstone auch am Red Bull Ring in Spielberg. Heuer waren 42 Teams aus 13 Nationen mit über 1.200 Studenten und den eigens für die Saison entwickelten und gebauten Rennboliden in Spielberg zu Gast.
Mit den Rennteams der TU Graz und der FH Joanneum waren auch heuer wieder steirische Rennboliden mit am Start, die um die besten Platzierungen in den insgesamt acht Disziplinen ankämpften. Bei ihrem ersten Auftritt bei der Formula Student Japan konnte das Team der TU Graz etwa im letzten Jahr mit seinem „TANKIA“ neben 12 Awards auch den Gesamtsieg in mehreren Disziplinen nach Hause holen.
„Nach der starken letzten Saison müssen wir dieses Jahr alles geben, um diesen Erfolgstrend beizubehalten. Vor einigen Wochen konnten wir in Silverstone schon den Grundstein mit einem dritten Gesamtplatz legen. Bei den nächsten Bewerben wollen wir uns natürlich steigern um ganz oben aufs Podium zu kommen“, so Teamleiter Stefan Rameseder. Auch das Team von Joanneum Racing war bestens vorbereitet: „Für uns ist der Saisonauftakt mit dem jr15 in den USA bereits sehr gut geglückt. Getreu dem Motto ‚Never Stop Pushing‘ konnte der Nachfolger des erfolgreichen Familienmitglieds unserer ‚Weasels‘, der jr16, in Spielberg sein Debüt feiern und der Welt zeigen, dass die besten Rennfahrzeuge aus Graz kommen“, bilanzierte Teamleiter Christian Rosenhammer.
Auch steirische Zulieferer der Automobilindustrie ließen sich die Formula Student nicht entgehen und nutzten den direkten Kontakt zu den Rennteams vor Ort: In Zusammenarbeit mit dem Steirischen Autocluster ACstyria vergaben Magna Steyr, Magna Powertrain und Altran Concept Tech den Clean Mobility Award, eine Auszeichnung für die nachhaltigsten und effizientesten Rennboliden in den Kategorien Design, Antrieb und Materialien. Vor Ort anzutreffen waren unter anderem auch der Antriebsspezialist AVL und die Messtechnikschmiede DEWESoft. Das Know-how der steirischen Zulieferbetriebe soll so auch bei den künftigen Nachwuchsfachkräften auf Interesse und Begeisterung stoßen. Aber auch für Besucher gab es an den vier Tagen dieses Forscher-Events die Möglichkeit, Rennluft zu schnuppern und hinter die Kulissen in der Boxengasse zu blicken.

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