Gustinus Ambrosi: Nicht in Vergessenheit geraten
Landarzt Peter Steinkellner ist seit 34 Jahren in Stallhofen, sein Herz hängt am Gustinus Ambrosi-Museum.
Die Lipizzanerheimat wurde und wird von großen Künstlern geprägt. Einer davon ist mit Gustinus Ambrosi (1893-1975) einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit. Im Wiener Augarten wurde für ihn in den 50er-Jahren ein eigener ebenerdiger Gebäudekomplex mit Wohnhaus, Atelier, offener Säulenhalle und Pförtnerhaus errichtet, der 1978 zum Museum wurde. Es wird heute von der österreichischen Galerie Belvedere betreut. Ambrosi war Bildhauer, Philosoph und Dichter und errichtete in Stallhofen, unweit der Pfarrkirche, seinen Alterswohnsitz, den er bis ins kleinste Detail plante. Als es beinahe fertig war, starb Ambrosi auf tragische Weise, seine Frau Berta führte die Arbeiten zu Ende und lebte einige Jahre im Haus. Neben dem wertvollen Mobiliar hat sie eine Auswahl von Ambrosis geschaffenen Skulpturen in den Räumen aufgestellt. Seit 1985 ist das Anwesen als Ambrosi-Museum im Besitz der Marktgemeinde Stallhofen und somit der Öffentlichkeit zugänglich.
Viel Wertschätzung
Peter Steinkellner hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an Ambrosi wachzuhalten. Auch Bgm. Franz Feirer liegt viel daran, dieses Museum bekannter zu machen. "In den letzten Jahrzehnten scheint es, dass Ambrosi an Wertschätzung verloren hat", so Steinkellner. "Dagegen möchte ich mich stemmen und in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde entgegenwirken, damit das eindrucksvolle Lebenswerk eines großen und sicherlich oft unbequemen Künstlers nicht in Vergessenheit gerät." So wurde 2014 ein, auch als DVD erhältlicher Film über Ambrosis Leben und Wirken gedreht und mit Interviews von Zeitzeugen wie Alb-Bürgermeister Adolf Pinegger, Anton Reiter oder Sophie Heri "garniert". Im Vorjahr brachte der damalige Präsident der Ambrosi-Gesellschaft, Otto E. Plettenbacher, eine umfangreiche Monografie über Ambrosi als Buch heraus. "Das überragende handwerkliche Geschick und Schaffen des Meisters des plastischen Porträts - z.b. von den Päpsten Pius XI., Pius XII. und Johannes XXIII. oder der österreichischen Bundespräsidenten Karl Renner, Theodor Körner und Adolf Schärf - darf nicht in Vergessenheit geraten." Steinkellner selbst hat eine markante Bronze-Büste des tauben Meisters Ambrosi in seiner Ordination stehen.
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