Soziales
Nachbarschaftshilfe Plus für Nickelsdorf
NICKELSDORF (cht). Als erste Gemeinde des Bezirkes Neusiedl am See bietet Nickelsdorf seit der Vorwoche die "Nachbarschaftshilfe Plus" an. Das heißt: Nickelsdorfern, die Bedarf an sozialen Diensten haben, wird durch andere ehrenamtliche Nickelsdorfer geholfen. "Diese sozialen Dienste umfassen Ärzte-, Apothekenfahrten, Einkaufsservice, Besuchsdienste, Spaziergänge, kurzfristige Kinderbetreuung und Informationsveranstaltungen, allerdings keine Pflege- oder Putzdienste", weiß Ina Sattler. "Wir hatten auch schon einen Durchgang und bis jetzt vier ältere Herrschaften, die das Angebot angenommen haben. Sie waren sehr zufrieden."
Treffen
In der Vorwoche fand nun ein Treffen der ehrenamtlichen Mitarbeiter statt. "Bis jetzt haben wir 15 bis 17 Ehrenamtliche, die helfen wollen und ihre Zeit zur Verfügung stellen", so Ina Sattler.
Zwei Tage
Dienstag und Donnerstag können jene, die die Nachbarschaftshilfe Plus in Anspruch nehmen wollen, auf der Gemeinde anrufen. Dort sitzt an diesen beiden Tagen nämlich Veronika Polan, die die Standortkoordinatorin in Nickelsdorf ist. "Sie teilt dann ein und schaut, wer wann Zeit hat", so Ina Sattler. "Ich bitte aber darum, dass man ein bis zwei Tage im Vorhinein anruft, damit man auch ordentlich planen kann. So viel Vorlaufzeit brauchen wir schon."
Notwendige Stütze
Bürgermeister Gerhard Zapfl hält es für nötig, der älteren Bevölkerung ein bisschen unter die Arme zu greifen. "Viele unserer älteren Einwohner sind nicht mehr so mobil, wie sie es gerne wären. In ein Altenheim wollen sie aber auch nicht, also ist diese Art der Nachbarschaftshilfe wirklich begrüßenswert", meint das Nickelsdorfer Gemeindeoberhaupt. "Es ist einfach wichtig, dass der soziale Zusammenhalt in der Gemeinde weiter besteht und man sich gegenseitig hilft."
Stark nachgefragt
Im Bezirk Neusiedl am See ist Nickelsdorf die erste Gemeinde, die bei dem Projekt aufgesprungen ist. Im Bezirk Eisenstadt sind seit der Vorwoche Hornstein und Müllendorf dabei. Das Projekt gibt es seit 2018 aber bereits in acht aktiven Gemeinden aus dem Bezirk Oberpullendorf. Hier wurden im Vorjahr über 4.000 soziale Dienste geleistet – am meisten wurden Fahr- und Begleitdienste zur medizinischen Versorgung und zum Einkauf sowie Besuchsdienste nachgefragt. Bei der nächsten Bürgermeisterversammlung möchte man das Projekt vorstellen. "Vielleicht springen dann im Bezirk Neusiedl ja noch mehr Gemeinden auf. Notwendig wäre es sicher", ist man sich in Nickelsdorf einig.
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