Stimmen aus Matterburg
Corona bringt Amateur-Fußball zum Erliegen
Maßnahmen mit Maskenpflicht & keine Gastronomie stellten den Fußball ins Abseits. Die Folge: Saisonabbruch.
BEZIRK MATTERSBURG. Zurückblättern im Fußball-Tagesbuch: Erst machten Gerüchte die Runde, der Fußballbetrieb werde durch die Bundesregierung eingestellt. Dann stand ein schriftlicher Boykott einiger Burgenlandliga-Klubs, der den BFV zur Saisonunterbrechung zwingen sollte, zur Diskussion. Corona ist weiterhin das bestimmende Thema im Amateur-Fußball. Angeordnete Zuschauerreduktionen, behördliche Anzeige-, Genehmigungs- und Maskenpflicht sowie keine Einnahmen durch Wegfall der Gastronomie – die neue Verordnung der Bundesregierung hätte die (wirtschaftliche) Situation für Vereine nicht einfacher gemacht. Erst am Donnerstagabend zog der Vorstand des BFV, dem ein Gespräch mit LH Hans Peter Doskozil und Sportlandesrat Heinrich Dorner vorausging, aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation die Reißleine und der Spielbetrieb wurde bis auf weiteres eingestellt. So beurteilen Klubverantwortliche und Trainer einzelner Vereine die Unterbrechung:
• Philipp Eckhardt (Sportleiter des ASV Pöttsching): „Ich finde es schade, dass all diese Konzepte, Umbauten etc., die sich die Vereine überlegt und mit Mühe umgesetzt haben, nun als nicht ausreichend betrachtet werden. Von den Maßnahmen waren wir natürlich alles andere als begeistert. Jede Krise hat aber auch das Potential, Problematiken im System zu erkennen, gegebenenfalls Änderungen herbeizuführen und sich auf das Wesentliche, sprich in unserem Fall die Freude am Fußball, zu fokussieren.“
• Karl Gerdenich (Obmann des SV Antau): „Mit der Maskenpflicht hätten wir noch leben können, aber wenn die Kantine zu ist und die eigentlich die Haupteinnahmequelle ist, wäre das natürlich ein wirtschaftlicher Jammer gewesen. Das hätte jeden Verein hart getroffen, egal in welcher Spielklasse.“
• Alexander Bernhardt (Obmann des SV Schattendorf): „Die Maßnahmen der Regierung sind für mich nicht nachvollziehbar. Es herrscht große Enttäuschung. Aber ohne Kantinenöffnung zu spielen, wäre natürlich für viele Vereine schwierig. Wobei zwei bis drei Wochen Spielzeit womöglich im Sinne einer guten Basis fürs Frühjahr noch gut gewesen wären."
• Dominik Gruber (Trainer des SC Wiesen): „Ich bin mit der Entscheidung des Abbruchs nicht zufrieden. Meine Spieler und ich sind von der gesamten Situation enttäuscht, weil auf die Menschen, die ihr Herzblut in den Verein stecken, keine Rücksicht genommen wird. Ich hoffe, dass es für die Vereine zumindest eine finanzielle Entschädigung gibt."
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