Einbahn oder Begegnungszone
Debatte um Verkehrsführung am Rooseveltplatz

Neos fordert den Beibehalt einer Einbahnführung am Rooseveltplatz. Das sagen die anderen Fraktionen dazu.  | Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
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  • Neos fordert den Beibehalt einer Einbahnführung am Rooseveltplatz. Das sagen die anderen Fraktionen dazu.
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Der Verkehr am Rooseveltplatz wird aktuell aufgrund von U-Bahn Bauarbeiten als Einbahn geführt. Etwas, dass Neos im Bezirk gerne beibehalten würde. Manchen Fraktionen geht dies jedoch nicht weit genug, während andere gerne wieder eine Verkehrsführung in beide Richtungen hätten.

WIEN/ALSERGRUND. Derzeit darf der Verkehr am Rooseveltplatz aufgrund der U2/U5 Baustellen am Frankhplatz und am Schottentor nur in eine Richtung fahren. Bei der jüngsten Bezirksvertretungssitzung brachte Neos einen Antrag für die Beibehaltung dieser Einbahnsituation, auch nach den Baustellen ein. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt – doch warum eigentlich? Wir haben beim Bezirk und bei anderen Fraktionen nachgefragt.

Rudolf Mayrhofer-Grünbühel (Neos) sieht in einer Einbahn die "Minimalläsung".  | Foto: Lisa Kammann/MeinBezirk
  • Rudolf Mayrhofer-Grünbühel (Neos) sieht in einer Einbahn die "Minimalläsung".
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Die Ideen sind dabei sehr unterschiedlich. Manche würden sich eine gänzliche Verkehrsberuhigung wünschen, andere hätten gerne wieder eine Fahrbahn in beide Richtungen – diese gab es auch vor den Bauarbeiten. Für Neos selbst wird der Erhalt der Einbahn als das Mindeste, was passieren soll, bezeichnet. "Ein Zurück zum Gegenverkehr ist undenkbar", stellt Rudolf Mayrhofer-Grünbühel, der pinke Klubobmann klar.

Auf die Bewohnenden hören

Alles in allem will man hier auch voll und ganz auf die Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer eingehen, ergänzt er. Falls es gewünscht sei, könne man sich daher auch eine Begegnungszone gut vorstellen, erklärt der Neos-Vorsitzende des Bezirks.

Die Baustelle an der Universitätsstraße sorgt für die derzeitige Einbahnführung.  | Foto: Laura Rieger/MeinBezirk
  • Die Baustelle an der Universitätsstraße sorgt für die derzeitige Einbahnführung.
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Mit einer Begegnungszone kann auch Momo Kreutz von "Damma wos" viel anfangen. Sie möchte hier jedoch nicht auf eine Bürgerbefragung setzen, sondern diese so schnell wie möglich umsetzen. "Es handelt sich hier um eine Entscheidung, welche die Politik treffen muss", erklärt Kreutz. Immerhin betreffe diese mehr Personen als nur die Anrainerinnen und Anrainer, erklärt sie diesen Schritt. Sie sieht durch eine Einbahn allein nicht genug Platz, um die Aufenthaltsqualität vor Ort zu steigern.

"Selbstverständlich braucht es eine Verkehrsberuhigung"

Für eine neue Lösung sprechen sich auch die Grünen im Bezirk aus. "Selbstverständlich braucht es am Rooseveltplatz nach der U-Bahn-Baustelle eine Verkehrsberuhigung", so die stellvertretende Bezirksvorsteherin Josefa Molitor-Ruckenbauer.

Auch Josefa Molitor-Ruckenbauer möchte auf die Anwohnerinnen und Anwohner hören.  | Foto: Karo Pernegger
  • Auch Josefa Molitor-Ruckenbauer möchte auf die Anwohnerinnen und Anwohner hören.
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"Ein Platz mit so vielen Bäumen und hoher Aufenthaltsqualität sollte nicht zum Durchfahren genutzt werden", ergänzt sie. Sie verweist jedoch auch darauf, dass derzeit eine Bürger-Beteiligung im Grätzl läuft, bei der sich viele Anrainerinnen und Anrainer weniger Verkehr wünschen. Die konkreten Lösungen sollten, wenn es nach den Grünen geht, für das ganze Viertel und nach den Wünschen der Bürger abgeleitet werden.

Links will autofreie Zone

Kurto Wendt, von Links verweist darauf, dass man bereits bei der Sitzung im Dezember einen Antrag dazu gestellt hat. Man wollte den Rooseveltplatz Parkplatzfrei und zur Flanierzone machen. "Es gibt zwei schlecht genutzte Tiefgaragen am Otto-Wagner-Platz und im Votivpark, dort gehören die Autos hin", erklärt Wendt.  Er spricht außerdem davon, dass eine Einbahn dazu führen würde, dass Fahrzeuge noch schneller fahren. Links wäre hier für eine autofreie Zone. 

Die Bezirks – ÖVP sieht eine Einbahnführung derzeit als "nicht Vorteilshaft". Man kritisiert hier, dass derzeit ein "nicht unbeträchtlicher" Teil des Fließverkehrs durch die Einbahnführung direkt durch ein Wohnviertel fließt. Nach dem Ende der Umbauarbeiten sollen wieder die ursprünglichen Verkehrsrichtungen hergestellt und so die Straße wieder beruhigt werden, erklärt Johannes Raab auf Anfrage von MeinBezirk.

Die ÖVP möchte den Verkehr in beide Richtungen wiederherstellen. Auch hier möchte man aber gerne die Anrainerinnen und Anrainer befragen.  | Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
  • Die ÖVP möchte den Verkehr in beide Richtungen wiederherstellen. Auch hier möchte man aber gerne die Anrainerinnen und Anrainer befragen.
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Auch die Volkspartei möchte hier mit den Anrainerinnen und Anrainern gemeinsam "nachhaltige und ganzheitliche" Lösungen finden. "Mit der derzeitigen Baustelle ist eine solche Lösungsfindung nicht möglich. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten werden wir uns die Situation vor Ort ansehen und mit der Bevölkerung zusammen eine Lösung zu erarbeiten", so Raab.

Bezirkschefin offen für Vorschläge

Auch Bezirkschefin Saya Ahmad (SPÖ) ist diesbezüglich nicht abgeneigt. Jedoch möchte auch sie die Bürger entscheiden lassen. „Derzeit findet eine umfangreiche Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung rund um den Frankhplatz statt.

Die Ergebnisse werden im Herbst präsentiert und ich möchte diesem Prozess nicht vorgreifen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir zu einer Verkehrsberuhigung in dem Grätzl beitragen können.“

Anm.: Auch bei der FPÖ und bei Gemeinsam Alsergrund haben wir nachgefragt, jedoch bis zur Deadline (Dienstag, 9. Juli, 16 Uhr) keine Antwort erhalten. 

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