80 junge Leute holen "Superstar" ins Mostviertel

SEITENSTETTEN. Von St. Georgen am Ybbsfelde bis Linz, von Gaming bis Plank am Kamp stammen die rund 80 jungen Leute mit einem Durchschnittsalter von Anfang zwanzig, die im Jugendhaus Schacherhof in Seitenstetten an einem Großprojekt arbeiten: der Inszenierung des Musicals "Jesus Christ Superstar".

2.000 Jahre lang aktuell

Das Thema sei 2.000 Jahre alt, das Stück wurde in den 70er Jahren geschrieben und sei heute immer noch aktuell, erklärt Hausleiter Michael Burghofer die Auswahl. Zudem sei man auch "Fan der Musik". Das Stück soll dabei in die heutige Zeit transportiert werden, erklärt Franziska Reitner. "Gegen was wollen wir heute rebellieren, welche Probleme treffen uns heute", fragt sie und greift Themen wie Krieg, Hunger, Flüchtlingskrise, Umweltverschmutzung oder übermäßigen Konsum auf. Das Publikum soll sich schlussendlich damit identifizieren können.
Doch nicht nur das Stück begeistert, erzählt Elke Pum, die Maria Magdalena der Inszenierung, von sozialen Kontakten und Erlebnissen rund um das Projekt und den Schacherhof selbst. Das Jugendhaus sieht sie als Ort der Begegnung, aber auch als einen Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann.

Haus bietet "Raum und Zeit"

"Wir stellen Raum und Zeit bereit", meint Burghofer über den Schacherhof, der seit 1997 besteht. Hier können sich junge Erwachsene kritisch mit einem "modernen und gesunden Glaubensverständnis" auseinandersetzen und dabei ihre eigenen Erfahrungen machen, sagt er über das Jugendbildungs- und Gästehaus, das sich als "Impulszentrum für regionale Jugendarbeit" sieht.
Über 350 Veranstaltungen gab es bislang hier in Seitenstetten – von "Frauenliturgien" bis "durchgefeierten Osternächten" oder eben groß angelegten Musikprojekten. "Wir sind offen für alles", ergänzt Mirjam Heigl. "In den jungen Leuten steckt so viel Energie, die muss man nutzen", sagt sie. Zu sehen ist diese Energie am 18. März bei der Premiere des Musicals "Jesus Christ Superstar" in der Mostviertelhalle in Haag.