Krimi
"Donaudämmerung": Krimi-Autor Buchner entführt Leser ins Jahr 1939
Thomas Buchner führt mit seinem neuesten Krimi die Leser ins Linz der Zwischenkriegszeit.
BEZIRK AMSTETTEN. "Eine alte Frau wird erstochen in einer Wohnung aufgefunden", gibt Autor Thomas Buchner Einblick in seinen neuesten Krimi "Donaudämmerung". Der Fall erhält zusätzliche Brisanz, da plötzlich das Gerücht auftaucht, die Tote sei eine Tante von Hermann Göring, des Oberbefehlshabers der Deutschen Luftwaffe. Kein Wunder also, dass schnell die Gestapo, die Geheime Staatspolizei, auch an die Türen der Toten klopft.
Zweiter Fall für Steininger
Der Ort, nämlich Linz, ist zwar gleich geblieben, hat sich aber in den vier Jahren, die seit den Vorfällen im ersten Buch mit dem Titel "Der Fall Schinagl" vergangen sind, gewaltig verändert. 1939, kurz vor Kriegsbeginn, ist vieles nicht mehr so, wie es noch wenige Monate zuvor war. Auch die handelnden Personen haben sich verändert. "Die Leute werden älter, die Menschen entwickeln sich", sagt Thomas Buchner auch über den Hauptakteur Inspektor Steininger, welcher der Auflösung des Falles "entgegenstolpert".
Alltag im Jahr 1939
Der Krimi gibt Einblick in den Alltag am Ende der 1930er-Jahre in Österreich. Gezeigt wird die Durchschnittsbevölkerung, Mitläufer im System der Nationalsozialisten. Seine Quellen bezieht Buchner, im Hauptberuf Stadtarchivar von Amstetten, aus historischen Zeitungen oder von alten Bildern aus Archiven. Auch alte Reiseführer geben wertvolle Einblicke. "Es ist wichtig zu sehen, wo sich Gebäude befunden haben, wie Straßenzüge ausgesehen haben", erklärt Buchner und erzählt von Begegnungen mit Straßenbahnen.
Es sei eine fiktive Geschichte, doch die Akteure bewegen sich an Originalschauplätzen in einer detailgetreuen Stadtlandschaft der 30er-Jahre. Auch der Name manchen "Nebenakteurs" wird dem ein oder anderen bekannt vorkommen.
Der Erfolg und die Fortsetzung
Doch wie wird man eigentlich (erfolgreicher) Autor? "Schreiben lernt man durch schreiben", meint Buchner. Aus eigener Erfahrung rät er allen angehenden Autoren, sich keine zu großen Ziele zu stecken. Es muss ja nicht gleich ein ganzes Buch sein. Am Beginn reicht auch schon eine halbe Seite. Sinnvoll sei es auch, sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Schließlich müsste auch die "Dauermotivation" zu schreiben am Leben gehalten werden. Diese beweist Buchner auf jeden Fall, so weiß er bereits, wie es nach diesem Werk weitergeht. Immerhin ist die erste Auflage bereits vergriffen, zeigt sich Buchner zufrieden. "Es ist eine Fortsetzung geplant", sagt der Autor, der seine Leser in den kalten Winter von 1942/43 ins Linzer Umland führen wird.
Zur Person: Der 43-jährige Familienvater Thomas Buchner stammt aus Linz und ist im Hauptberuf Stadtarchivar in Amstetten. Nach "Der Fall Schinagl" veröffentlichte er nun seinen zweiten Krimi "Donaudämmerung" – erschienen im Haymon Verlag.
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