Im mozArt
Großes Comeback der Kultur in Amstetten
Ausverkaufte Wiedereröffnungskonzerte sorgen für Begeisterung vor, auf und hinter der Bühne im mozArt.
STADT AMSTETTEN. Gleich am ersten Abend nach Ende des Lockdowns rockten Dennis Jale & The Ridin' Dudes das MozArt aus seinem Dornröschenschlaf. „Mit diesem Konzert setzt die Stadt einen Impuls, um Veranstaltern Mut zu machen, die Kultur trotz Auflagen wieder zu beleben", so Bürgermeister Christian Haberhauer.
Monate der Entbehrung
„Seid's ihr wirklich alle da?", fragt Gitarrist Mika Stokkinen ungläubig ins Publikum, bevor er die ersten Töne zupft. Diese Frage, bekannt aus dem Kasperltheater, ist nach sechsmonatiger Bühnenabstinenz durchaus berechtigt, denn ohne Publikumsinteraktion befanden sich viele Künstler im Ausnahmezustand. „Im letzten halben Jahr haben wir jede zweite Woche ein Wohnzimmerkonzert gestreamt", erinnert sich Schlagzeuger Reini Schwarzinger. "Wir haben daheim vorm Bildschirm dazu getanzt, aber das ist nicht dasselbe, wie die Dudes live zu erleben", strahlt Monika Baumgartner, die ihre Lieblingsband seit einem Jahrzehnt auf Konzerte begleitet. Kulturstadtrat Stefan Jandl ist begeistert von der knisternden Stimmung im Saal: „Bei Hits wie Lucille, Good Golly Miss Molly oder Ring of Fire war es wirklich schwierig, sitzen zu bleiben!"
Mit Maske und Abstand
Aufseiten des Publikums besteht kaum Angst vor Ansteckung: „Wir sind alle getestet, halten Abstand, es wird regelmäßig desinfiziert und ein Großteil ist bereits geimpft“, meint Besucher Manfred Distel zuversichtlich. "Dafür weiß ich gar nicht mehr, wie man an der Bar ein Getränk bestellt", lacht er und freut sich darauf, seine bereits gekauften Tickets aus dem Vorjahr bald einzulösen.
Endlich geht's wieder los
Im MozArt dürfen Gäste aufgrund der Bewirtung bei Tisch ihre Maske sogar kurzzeitig abnehmen. Dieser Vorteil der Eventgastronomie kommt vielen entgegen, die nach einem halben Jahr endlich wieder mit Familie und Freunden ausgehen wollen. Besucher Wolfgang Hinkel hat das Gefühl vermisst, „sich auf die Atmosphäre einer Veranstaltung einzulassen und willkommen geheißen zu werden". Gut gelaunt scherzt Bürgermeister Haberhauer, dass mit der Abkürzung 3G auch "Glücksgefühle, ein Glas Wein und geselliges Beisammensein" gemeint sein könnten. Marion Jandl genießt es, endlich den "Gammellook" abzulegen "und sich mal wieder fesch herzurichten".
Tatendrang in der Kulturszene
Tags darauf präsentierten die Vierkanter ihr neues Programm "Blackoutsch" zum ersten Mal der Öffentlichkeit – wieder vor vollem Haus und mit dem altbewährten, ortsbezogenen Humor: "Mi ärgert des, wann Leit vom Mozart redn, obwohl's noch nie a Büd von eam gsehn ham!" Auch Wolfgang Mosers Zaubershow ist ausverkauft – der Appetit auf Kulturgenuss scheint groß. Wer diesmal keine Karten im MozArt ergattert hat, kann sich drauf verlassen, dass die Künstler zurzeit keine Auftrittsmöglichkeit auslassen.
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