Landesgericht St. pölten
Amstettner Audi-Bande - Mitglied verurteilt
Auf hochpreisige PKWs der Marke Audi hatte es eine polnische Einbrecherbande abgesehen. Ein eher „kleines Rädchen“ der kriminellen Organisation stand nun in St. Pölten vor Gericht, wurde rechtskräftig schuldig gesprochen und konnte dennoch nach dem Prozess aus der Haft entlassen werden.
Die Staatsanwaltschaft legte dem 26-Jährigen, der zuletzt in Deutschland als Altenpfleger tätig war, zur Last, er sei in der Nacht vom 16. auf den 17. September 2019 an drei PKW-Einbrüchen im Bezirk Amstetten beteiligte gewesen. Er selbst gab an, einen Audi A5, den er bereits gestartet übernommen habe, nach Polen verbracht zu haben und an einem weiteren Tatort, wie ein DNA-Treffer auf einem Zigarettenstummel bewies, anwesend gewesen zu sein.
Zwei bereits dingfest
Zu seinen Komplizen, von denen zwei bereits dingfest gemacht werden konnten, äußerte er sich nicht. „Zum Schutz von meiner Person und meiner Familie“, begründete er sein diesbezügliches Schweigen. Für die Überstellung nach Polen habe er 500 Euro bekommen. „Für seine Verhältnisse ist das sehr viel Geld“, meinte Verteidiger Helwig Schuster. Darüber hinaus sei sein Mandant weder an der Planung noch an anderen Tätigkeiten in Zusammenhang mit den Einbrüchen beteiligt gewesen und habe im Rahmen seiner Möglichkeiten auch ein Geständnis abgelegt.
Schwerer Einbruchsdiebstahl
Der Schöffensenat verurteilte den Polen in zwei Fällen wegen schweren Einbruchsdiebstahls im Rahmen einer kriminellen Organisation zu fünf Monaten Haft. Dabei handelt es sich um eine Zusatzstrafe nach Urteilen in Deutschland und den Niederlanden, die er bereits verbüßt hat. Von den insgesamt zwei Jahren und neun Monaten habe der Angeklagte auch aufgrund der Untersuchungshaft in Österreich zwei Drittel der gesamten Haftstrafe abgesessen, erläuterte der vorsitzende Richter Slawomir Wiaderek.
Zustimmend nickte er daher auf die Frage eines Justizwachebeamten: „Der geht heut ham?“, wobei Herr Rat noch auf die dreijährige Probezeit hinwies.
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