Der Wolf klopft an die Türen des Mostviertels
Sichtungen bereits im Nachbarbezirk. Im südlichen Teil des Bezirks Amstetten könnten sich Wölfe auch wohlfühlen.
BEZIRK AMSTETTEN. Der Wolf ist zurück und breitet sich derzeit im nördlichen Niederösterreich wieder aus. Mittlerweile gibt es Sichtungen bis in den Bezirk Melk.
Die Wölfe vermehren sich
Aktuell wurden rund 20 Wölfe mittels DNA-Analyse in Österreich festgestellt. Die Zahl an Tieren könnte allerdings deutlich höher sein, so Wolfsbeauftragter Georg Rauer bei einer Infoveranstaltung mit Niederösterreichs Wolfsexperten im von der Ausbreitung stark betroffenen Waldviertel.
So gab es am Truppenübungsplatz Allentsteig bislang zwei Würfe. 2017 waren dies sechs Welpen, die sich noch vor Ort befinden. Fünf Welpen des Wurfes von 2016 seien abgewandert. Wohin, wisse man nicht.
Der Wolf in Amstetten
"Über kurz oder lang wird der Wolf auch bei uns vorbeischauen", erklärt Bezirksforstinspektor Friedrich Hinterleitner. Offizielle Sichtungen in freier Wildbahn im Bezirk gibt es allerdings noch keine, auch wenn das ein oder andere Tier sicherlich schon in der Region durchgezogen ist. Schließlich würden einzelne Tiere große Distanzen zurücklegen, so Hinterleitner.
Vor einigen Jahren soll ein Wolf im kleinen Erlauftal gesichtet worden sein.
Der Wolf aus dem Norden
Aufgrund der Population ist es wahrscheinlich, dass er aus dem Norden zu uns gelangen wird. Die Donau ist "kein großes Hindernis", erklärt Bezirksforstinspektor Friedrich Hinterleitner. Der Wolf sei ein guter Schwimmer und schließlich gebe es auch Brücken über den Strom.
Wo der Bezirk Räume bietet
Falls er sich allerdings hier tatsächlich auch ansiedeln sollte, wäre vor allem der südliche Teil des Bezirks betroffen – im alpinen Raum, wo die Region nicht so dicht besiedelt und der Wald dafür dichter ist und sich so bessere Rückzugsmöglichkeiten ergeben.
Problem mit dem Wolf
Natürlich kann er dort auch zu einem Problem werden, so der Bezirksforstinspektor im Hinblick auf Mensch und den dortigen Tierbestand.
Den Berechnungen zufolge bräuchte das Allentsteig-Rudel im Jahr 20 Brutto-Tonnen Wildfleisch, dem Steuerzahler entsteht als Grundbesitzer dadurch eine jagdliche Wertminderung von etwa 150.000 Euro, heißt es aus dem Waldviertel.
Dem Tier auf der Spur
Über Derartiges braucht man sich im Mostviertel noch keine Gedanken zu machen. Wer dem Wolf auf seiner Spur folgen möchte, kann dies im Bezirk aber durchaus tun. Schließlich kann man im Tierpark Haag und im Naturpark Buchenberg die Tiere ganz aus der Nähe und gleichzeitig aus sicherer Entfernung (für Mensch und Tier) betrachten.
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