"Wüds" Viertel
Ein kleiner runder Käfer als Wahrsager und Glücksbringer
AMSTETTEN. Der Marienkäfer hat seinen Namen von der Heiligen Maria. Bauern gaben ihm diesen Namen, weil sie ihn als einen Glücksbringer ansahen. Denn Marienkäfer schützen die Ernte, da sie sich von Blattläusen und anderen kleinen Schädlingen ernähren. Hat man also einen Marienkäfer im Garten, hat man wahrlich Glück.
Schwarz, gelb oder rot
Die Familie der Marienkäfer ist riesig. Mehr als 6000 Arten sind weltweit bekannt. Die Bestimmung eines Marienkäfers ist immer ein wenig schwierig, weil sie in ihrem Aussehen so unheimlich variabel sind. Dieselbe Art kann in dutzenden Varianten auftreten.
Die kleinen Käfer werden zwischen 1 und 2 mm groß, haben einen halbkugeligen Körper. Die Färbungen gehen vom typischen schwarz, über gelb, orange – sogar bis zu rosa gehen.
Der bekannteste, der sogenannte Siebenpunkt-Marienkäfer verdankt seine Färbung dem Lycopin. Derselbe Stoff färbt auch unsere Tomaten rot.
Die auffällige Färbung ist ein Warnsignal. Er soll Fressfeinden vermitteln: Achtung, ich bin giftig! Das ist der Marienkäfer zwar nicht, aber er hat für Fressfeinde einen unangenehmen bitteren Geschmack, der ihn daher unattraktiv macht.
Urzeitliche Drachen
Typisch für den Marienkäfer sind sicherlich seine Punkte. Manche glauben, die Anzahl der Punkte gibt das Alter des Marienkäfers an, aber das ist ein Irrglaube. Die Punkte können variieren von „kein Punkt“ bis zu 24 Punkten. Bei manchen Käfern verschmelzen die Punkte so ineinander, dass der Käfer schwarz ist. Und es gibt nicht nur Marienkäfer mit schwarzen Punkten, sondern auch solche die braune oder rote Punkte haben.
Die Larven der Marienkäfer sehen ein wenig aus, wie urzeitliche Drachen. Ihr Körper ist mit einer Wachsschicht überzogen, der sie vor den Attacken der Ameisen, die ihre Blattläuse schützen, schützt.
Einfach mal liegen lassen
Denn die Marienkäfer und deren Larven können den Ameisen das Leben schwer machen. Immerhin fressen sie bis zu 50 Blattläuse am Tag. Aber nicht nur Blatt- und Schildläuse stehen auf der Speisetafel der Glücksbringer. Manche Arten ernähren sich auch von Mehltau- und Schimmelpilzen. Ebenfalls gut für Gärtner, diese in ihrem Garten zu haben.
Die meisten Marienkäfer leben 1 bis 2 Jahre. Sie verbringen den Winter gern in großen Gemeinschaften und zehren von ihren Reserven. Wenn sie also Marienkäfer in ihrem Garten lieben, sollten sie eine Ecke mit Steinen, Moos oder Rinde einfach über den Winter liegen lassen.
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