Bezirk Amstetten
Ein Tag als Tierpflegerin im Tierpark Haag

Sarah Willingstorfer: "Die Tigerfütterung war mein absolutes Highlight" Ein Sibirischer Tiger kann bis zu 150 Kilogramm schwer werden.  | Foto: Sarah Willingstorfer
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Von der Redakteurin zur Tierpflegerin: Ein Blick hinter die Kulissen des Tierparks in Haag.

HAAG. Stift und Block gegen Futtereimer: Redakteurin Sarah Willingstorfer im Selbstversuch als Tierpflegerin im Haager Tierpark.

"Wildes" Frühstück

Wir starteten um acht Uhr mit der Fütterung des Damwildes. "Die Fütterung hat einen sehr wichtigen Nebeneffekt: Hier können wir alle Tiere gut beobachten und merken sofort, wenn es einem nicht gut geht", berichtet Tierpflegerin Maria Kajdocsi. Die Tierpfleger trainieren täglich mit dem jungen Hengst Hauke das Halfterauflegen. Mir hüpften gleich die beiden Babyziegen entgegen, die erst am Vortag geboren wurden. Weiter geht es zu den Wildpferden. "Tarpane sind Wildpferde, wo das Urpferd ausgestorben ist. Mit der Pferderasse Konik werden die Tarpane wieder zurückgezüchtet. Die Auerochsen werden auch zurückgezüchtet. Sie sind normal komplett schwarz, wenn das Fell rötlicher ist, ist das ein Gendefekt, wo zum Beispiel die Oma hervorkommt. Das Gleiche ist bei den Tarpanen mit einem weißen Fleck vorne am Gesicht", weiß Tierpflegerin Elke Wasinger.

So werden Sie Tierpate

Es ging weiter zu den Schafen, wo mir das "Judasschaf" vorgestellt wurde. Ein Schaf, welches am mutigsten von allen ist und sich zur Fütterung in den Stall traut, nennt man Judasschaf. Die anderen Schafe sehen, dass keine Gefahr besteht und folgen Ihm. So werden Sie Tierparte. Man sucht sich ein Tier aus, für das man einen gewissen Jahresbetrag bezahlt. Man kann zwischen einer normalen Patenschaft oder einer Taufe wählen. Die Taufen werden von einem Standesbeamten durchgeführt. Die Tiere bekommen eine Namenstafel und Sie bekommen eine Urkunde. Im Nachhinein wird noch mit einem Glas Sekt angestoßen.

Raubtiere und Geo-Gehege

Auf geht's zur Raubtierfütterung mit Tierpfleger Franz Palmetshofer. "Löwen sind im Gegensatz zu anderen Raubkatzen Rudeltiere. Bei uns leben übrigens Marcel und seine beiden Mädels Ramlah und Carissma“, erzählt Elke Wasinger. Der Tierpark Haag hat ein Geo-Gehege in Planung. Ein Geo-Gehege ist ein Gehege, wo die verschiedenen Tierarten eines Kontinents zusammenkommen. Mit dem Gehege, wo Bären und Wölfe zusammenkommen, soll der erste Schritt in diese Richtung gesetzt werden. Im September 2023 sollen die Tiere das Gehege beziehen. Weitere Angebote vom Tierpark Haag wären verschiedene Themenführungen oder die Erdmännchenfütterung, welche eine der beliebtesten Aktivitäten der Besucher ist.  "Bei unseren Kamelen haben wir den Wallach Pascal, unsere älteste Stute Asuli und ihre Tochter Puppi. Kamele essen hauptsächlich Heu und die beiden Höcker am Rücken dienen als Fettspeicher, wo sie sich ihre Energie holen, um länger ohne Wasser auskommen zu können", informiert Elke Wasinger.

Königin der Erdmännchen

Zum krönenden Abschluss durfte ich noch mit dem Tierpfleger Franz Palmetshofer ins Erdmännchengehege. "Wir haben aktuell sieben Erdmännchen, zwei Mädels und fünf Jungs. Zu ihren täglichen Mahlzeiten gehören kleine Nagetiere, Würmer, kleine Insekten und die Lieblingsspeise im freien Wildraum ist das Skorpion", erklärt Wasinger. "Bei den Erdmännchen gibt es eine Königin, diese kommt von einer fremden Gruppe Erdmännchen dazu. Sie sucht sich ein Männchen zum Paaren aus und sobald die Jungen auf der Welt sind, kommen die weiblichen Erdmännchen in eine Scheinschwangerschaft, produzieren Milch und ziehen die Jungen auf", berichtet die Tierpflegerin. "Unsere drei männlichen Nasenbären unterhalten gerne unsere Besucher. Einigen fehlt leider ein Teil vom Schwanz, da ihre Eltern versucht haben, die drei aufzuessen. Dieser Kannibalismus entsteht, wenn die Mutter keine Ruhe hat, oder auch merkt, dass ihre Jungen nicht gesund sind. Dieser Instinkt dient dazu, keine Räuber anzulocken", erwähnt Tierpflegerin Wasinger. "Nasenbären sind Allesfresser. Sie essen kleine Nagetiere bis hin zu Beeren", fügt sie hinzu.

Mein Fazit: Der Beruf als Tierpflegerin besteht aus weit mehr als Kuscheln und Streicheleinheiten.

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