Ordnungsexpertin
Haagerin verrät: So bringen Sie Ordnung in Ihr Zuhause
Training des "Ordnungsmuskels": Andrea Auer aus Haag verrät, wie man Haus und Geist entrümpelt.
HAAG. Daheim wohlfühlen. Wohl selten war das Bedürfnis größer als dieser Tage. Sich eine Wohlfühloase zu schaffen, scheitert jedoch oft "an der schier unüberschaubaren Menge an Dingen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben", sagt Ordnungsberaterin Andrea Auer aus Haag. Die BEZIRKSBLÄTTER Amstetten fragten genauer nach.
Interview: Thomas Leitsberger
BEZIRKSBLÄTTER: Wie befreiend kann Ordnung (machen) sein? Ist das Entrümpeln zu Hause, gerade jetzt, auch eine geistige Entrümpelung?
ANDREA AUER: Bei meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, wie eine unordentliche Wohnung das Leben auch in anderen Bereichen blockieren kann. Ich hatte Kunden, die schon jahrelang keinen Besuch mehr empfangen haben, Künstler, die nicht mehr kreativ sein konnten, und Mütter, die sich selbst Versagen vorwarfen. Das Schaffen von äußerer Ordnung bringt immer auch Klarheit im Kopf und ist die Basis für jede Veränderung.
Wie macht man Ordnung?
Will man nicht nur oberflächlich aufräumen, sondern wirklich eine grundlegende neue Ordnung schaffen, so ist es wichtig, immer nach Kategorien vorzugehen. Dabei räumt man alle Dinge einer Kategorie, z. B. Bücher oder Schuhe, aus allen Schränken und Regalen, entscheidet, was bleiben kann, und überlegt, ob der bisherige Platz optimal ist oder ob es da Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Am besten beginnt man mit einer kleinen Kategorie und trainiert dann stetig seinen "Ordnungsmuskel".
"Man sollte, wenn man langfristig Ordnung haben möchte, den Satz ,Das leg' ich einstweilen mal dahin‘ aus seinem Hirn und aus seinem Wortschatz streichen." Andrea Auer, Ordnungsexertin
Abschied nehmen ist oft schwer: Wie trennt man sich von geliebten, aber eigentlich unnötigen Dingen?
Wenn es der Platz erlaubt und ich mich z. B. von meiner geliebten Handtaschensammlung nicht trennen kann, dann wäre es wichtig, diese auch so zu präsentieren, dass ich mich ständig daran erfreuen kann. Tendiert man aber dazu, alles zu sammeln und aufzuheben, ist es oft nicht mehr möglich, Ordnung zu halten. Wenn man Schwierigkeiten hat, sich von Dingen zu trennen, kann man die Methode von Marie Kondo anwenden, bei der man die Gegenstände danach beurteilt, ob sie einem auch wirklich Freude bereiten. Oft hilft es auch, mit einer zweiten Person auszumisten, weil man sich dann nicht mit der Entscheidung alleingelassen fühlt. Von Erinnerungsstücken kann man ein Foto machen, dann fällt es meistens leichter, sie zu entsorgen.
Wie verhindere ich Unordnung bereits im Vorhinein?
Natürlich ist die oberste Ordnungsregel: Je weniger ich habe, desto leichter kann ich Ordnung halten. Und wenn ich eine gute Übersicht über die Dinge in meinem Haushalt habe, dann verhindert das am besten Fehl- oder Doppeltkäufe. Außerdem sollte man, wenn man langfristig Ordnung haben möchte, den Satz „Das leg' ich einstweilen mal dahin“ aus seinem Hirn und aus seinem Wortschatz streichen.
Kleiderschrank, Garage, Dachboden und Kinderzimmer: Wo liegen die größten „Ordnungsprobleme" und haben sich diese während der Pandemie verändert?
Die Ordnungsprobleme haben sich während Corona nicht wirklich verändert, sie sind durch die viele Zeit daheim bei manchen einfach sichtbarer geworden. Jeder Kunde hat so einen Bereich, der ihn am meisten belastet, und dort sollte man beginnen. Schwierig wird's meistens in Abstellkammern, Dachböden und Kellern, weil sich da nicht nur Dinge, sondern vor allem verschobene Entscheidungen stapeln.
Mehr Infos zu mehr Ordnung in ihrem Zuhause finden Sie hier.
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