Handtaschenräuber verletzt Opfer
Lehrling stieß Pensionistin nieder und verspielte das erbeutete Geld
AMSTETTEN. Seine Spielsucht habe ihn spontan auf die Idee gebracht, betagten Damen die Handtaschen zu entreißen, gestand ein 19-Jähriger aus dem Bezirk St. Pölten vor Richter Markus Grünberger. Das erbeutete Bargeld verspielte er meist im nächsten Lokal, Taschen samt restlichem Inhalt stellte er irgendwo ab.
Insgesamt schlug der damalige Lehrling siebenmal zu. „Ich musste spielen, eigentlich täglich“, so der Angeklagte, der seine gesamte Lehrlingsentschädigung in Höhe von 840 Euro plus finanzielle Zubußen von Eltern und Großeltern in Automaten steckte und dabei vergeblich auf einen Gewinn hoffte. Seine Opfer fand er auf belebten Straßen mitten in St. Pölten, Herzogenburg und Amstetten, wobei er in drei Fällen Gewalt anwendete.
Am 21. Februar wählte er in Amstetten eine 86-jährige Pensionistin, die einen Stock als Gehhilfe bei sich hatte. Die Frau stürzte vermutlich durch einen Stoß des Räubers und brach sich dabei den Oberarm, was als schwere Verletzung vor Gericht zu werten war. Ihrer Aussage nach könne sie aber auch heute ihren Arm noch nicht ganz hoch heben. Pech für den 19-Jährigen, denn wenn ein ärztliches Gutachten der Pensionistin „schwere Dauerfolgen“ attestiert, landet der Bursche, so Staatsanwalt Karl Wurzer, vor einem Geschworenengericht, wo ihm eine wesentlich höhere Strafe droht. Grünberger vertagte den Prozess, der Bursche bleibt bis dahin in Untersuchungshaft.
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