Kernspaltung bei den Amstettnern

- <b>Franz Theurer</b> erstellte die Facebook-Seite "Einkaufen in Amstetten".
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
Teil 3 der Reihe widmet sich den verschiedenen (Straßen-)Seiten der Wiener Straße und des Hauptplatzes.
Hier geht es zu Teil 2: Kernöl: Antriebe für das Amstettner Zentrum
Lesen Sie auch Teil 4: Striptease ist doch heute ganz normal
"Es war die beste Entscheidung", erzählt Maria Irauschek, Geschäftsführerin des Weltladen Amstetten, über die Übersiedlung von der Bahnhofstraße an die heutige Adresse am Hauptplatz 43.
Hier gebe es eine gute Mischung zwischen Lauf- und Stammkundschaft, zudem würden viele Kunden den Platz "in der Stadt" schätzen, da so mancher von ihnen "nicht so gern ins CCA geht", verrät Irauschek.
Nicht so positiv gestimmt ist man jedoch auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Die andere (Straßen-)Seite
"Traurig" sei so manche Entwicklung, meint Anna Barth von der Firma Schnabel Hüte am Hauptplatz 40. Die Probleme wären vielfältig, erklärt sie. Von kostenpflichtigen und zu wenig Parkplätzen in Geschäftsnähe – gerade für ältere Kunden – über die Verkehrs- und Kundenströme bis hin zum Konkurrenten "Internet", das gerade den Fachgeschäften und der Fachberatung zusetze, gebe es für die Unternehmer viele Herausforderungen.
Gratis-Parken und Einbahnen
Es gebe zu wenig verfügbare zentrumsnahe Parkplätze, volle Stellflächen und Parkdecks seien die Regel, schließt sich Franz Theuer Anna Barth an. Der Juwelier hat sein Geschäft in der Wiener Straße 4. Zudem würde die "Strafmethodik" beim Parken die Kunden verärgern, sagt der Unternehmer und fordert "Chancengleichheit" mit dem CCA und damit eine Stunde Gratis-Parken entlang der Wiener Straße und am Hauptplatz.
Auch das Verkehrskonzept sei zu überdenken, etwa müsste die Einbahnregelung in der Rathausstraße geändert werden. "Alle Straßen führen aus Amstetten raus, aber nur wenige herein", so der Unternehmer.
Zugpferde und ein Konzept
Für die Zukunft würde sich Franz Theuer ein "verlässliches Konzept, das Sicherheit gibt", wünschen.
Ein Konzept, das vielleicht auch mehr "Zugpferde" und "Frequenzbringer" anlockt, würde sich Anna Barth am Hauptplatz und der Wiener Straße wünschen.
"Manchmal glaube ich, sie haben den Gehsteig aufgerollt", sagt Juwelier Franz Theuer über manchen Blick aus dem Fenster in die Wiener Straße hinein.
Die Kunst des leeren Raums
Dem schließt sich auch Kurt Bachner an, der mit seinen Künstlerkollegen Erich Palmanshofer, Paul Sonnleitner alias "Babenberk" und Maria Gugerell vor etwa zwei Monaten das ehemalige Geschäftslokal an der Kreuzung Wiener Straße/Mühlenstraße mit einem "Kunstraum" wiederbelebt hat. Viele Autos, aber sehr wenig Leute würde er sehen, sagt Bachner. Manchmal sei es richtig "trostlos", erzählt er vom Treiben auf der Straße. "Wir fallen ein bisschen aus dem Rahmen", berichtet er von so mancher "Hemmschwelle" bei den Passanten, die zwar dann doch auftauchen, allerdings nicht so richtig in den "Kunstraum" eintauchen wollen.
"Es ist eben nicht, als kauft man eine Hose", sagt er, aber kaufen müsse man ja nichts, wenn man sich dann doch in die Galerie wagt, "Anteil nehmen" und "reden" würde schon reichen.
Jetzt sind Sie am Wort: Mittwoch, 17. Juni 2015
Das Mozart ist der Schauplatz der abschließenden Podiumsdiskussion zur sechsteiligen Reihe "Mein Bezirk 2020 - Tot oder lebendig: Amstettens Stadtkern heute und morgen" am Mittwoch, 17. Juni 2015, um 19 Uhr.
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