Fastenzeit
Nach üppigen Monaten sehnt sich der Körper nach Entschlackung

Im Fastenhaus Maria Seesal. | Foto: Stefanie Machtinger
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Die Fastenzeit hat wieder begonnen und viele sind froh, dass nach Wochen und Monaten des Gönnens wieder eine etwas bescheidenere Jahreszeit Einzug hält. Heuer beginnt der 40-tägige Fastenmonat ja etwas widersprüchlich da Valentinstag und Aschermittwoch auf den selben Tag fallen. Allerdings könnte man ja Vormittags noch Pralinen und Abends Rahmsuppe essen.

AMSTETTEN. Pfarrer Peter Bösendorfer aus Amstetten hat sich diesbezüglich schon entsprechend vorbereitet und legt dar, was Fasten für ihn persönlich bedeutet:

"Fasten kommt vom althochdeutschen Wort „festhalten“ oder auch „festmachen“. Die Fastenzeit gibt mir die Chance wieder neu darüber nachzudenken, woran ich mein Leben festmachen will und auf welchem Fundament mein Leben gebaut ist.

Es ist mein Glaube an einen liebenden und lebendig machenden Gott. Zu Ostern feiern wir in der Auferstehung Jesu diesen Gott des Lebens. Darauf möchte ich in den kommenden Wochen bewusst hingehen."

Pfarrer Peter Bösendorfer | Foto: Bösendorfer

"Ich verzichte in der Fastenzeit auf Alkohol, esse wenig Fleisch und versuche auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten. Auf der anderen Seite möchte ich mehr lesen und sehr bewusst Menschen besuchen, die ich schon lange nicht gesehen habe",

so Bösendorfer.

Fastentuch der Kulturkirche St. Marien in Amstetten. | Foto: Friedrich Kriener
  • Fastentuch der Kulturkirche St. Marien in Amstetten.
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Wie zeitgemäß Fasten noch ist 

Fasten hat eine alte Tradition und kommt aber nie aus der Mode. Für viele Menschen ist es leichter ganz auf das Essen zu verzichten, als kleine Veränderungen an ihrem Essverhalten langfristig umzusetzen. Es gibt bestimmte Erkrankungen und Beschwerdebilder, bei denen Fasten durchaus eine Verbesserung bringt. Das Problem ist, dass es zumeist zu keinem nachhaltigen, länger andauernden gesundheitlichen Benefit kommt.

Diätologin und Gesundheitswissenschaftlerin Manuela Brandstetter. | Foto: Manuela Brandstetter
  • Diätologin und Gesundheitswissenschaftlerin Manuela Brandstetter.
  • Foto: Manuela Brandstetter
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Diätologin und Gesundheitswissenschafterin Manuela Brandstetter:

"Besonders beliebt ist das Fasten zur Gewichtsregulation. Besonders zum Reduzieren von Körperfett ist ein Heilfasten mit einer Energiezufuhr von unter 500 Kilokalorien nicht sinnvoll. Dabei werden zuerst die Glykogenreserven aus der Leber und den Muskeln geleert und damit Wasser ausgeschwemmt.

Anschließend beginnt der Körper Muskeln abzubauen. Der Fettabbau ist bei einem Heilfasten am geringsten. Außerdem sinkt der Grundumsatz/Energieverbrauch, was im Anschluss an das Fasten zum Jojo-Effekt führt.

Besonders in Mitleidenschaft gezogen ist beim Heilfasten der Darm: Die so genannten „Schlacken“ sind die ausgehungerten Darmzellen, da sich der Darm hauptsächlich durch die Ballaststoffe und den Nahrungsbrei ernährt. Das gute Darmmikrobiom leidet völlig durch ein Verzicht auf Nahrung."

Gleich neben dem Fastenhaus die kleine Wallfahrtskirche Maria Seesal. | Foto: Stefanie Machtinger
  • Gleich neben dem Fastenhaus die kleine Wallfahrtskirche Maria Seesal.
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Wenn schon Fasten dann aber richtig

"Will man seine Muskeln erhalten und Fett abbauen, muss man auf eine ausreichende Eiweißzufuhr achten. Auch der Darm will gut versorgt werden. Ballaststoffe sollten nie ganz weggelassen werden.

Über einen definierten Zeitraum die Kohlenhydrate und Fette auf ein Minimum zu reduzieren kann schon durchaus Sinn machen. Um seinem Körper nicht mehr Schaden zuzufügen, ist eine professionelle Betreuung sinnvoll",

hält Brandstetter fest.

Fastenhaus Maria Seesal: Zurückschalten in der Einschicht

Das Fasten- und Pilgerhaus Maria Seesal. | Foto: Stefanie Machtinger
  • Das Fasten- und Pilgerhaus Maria Seesal.
  • Foto: Stefanie Machtinger
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Eingebettet in das Tal der Schwarzois und weit abseits von jeglicher Hektik liegt das Fastenhaus Maria Seesal gleich neben der Wallfahrtskirche. Unter der Geschäftsführung von Ulrike Ginzler und Petra Gaßner werden dort zehntägige Heilfastenkurse mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten. Das speziell entwickelte Ernährungsprogramm ist fokussiert auf die Verwendung hochwertiger, pflanzlicher Eiweiße. In Form von Frucht- und Gemüsepürees, Basensuppen und Reis-Congees wird im Zuge der Kur der Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen versorgt.

Geschäftsführerin Ulrike Ginzler | Foto: Stefanie Machtinger

Geschäftsführerin Ulrike Ginzler:

"Die Leute die zu uns kommen sind ein bunt gemischtes Klientell vom Fabriksarbeiter bis zum Topmanager aber hier im Fastenhaus sind alle gleich. Am ersten Tag der Gruppenkur findet immer eine Kennenlernrunde statt bei der nur die Vornamen verwendet werden." 

Geschäftsführerin Petra Gassner (links) führt nach dem Check-in mit den Gästen eine Körperanalyse durch. | Foto: Stefanie Machtinger
  • Geschäftsführerin Petra Gassner (links) führt nach dem Check-in mit den Gästen eine Körperanalyse durch.
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Zusätzlich werden entschleunigende Programme wie Gymnastik oder Wanderungen angeboten. Ein hauseigener Wellnessbereich mit Fitnessraum, finnischer Sauna, Kräutersauna und die Möglichkeit, an Veranstaltungen und Vorträgen teilzunehmen, bringen Abwechslung in den Heilfastenkurs. Alle weiteren Informationen zum Fastenhaus Maria Seesal finden Sie auf www.fasten-haus.at.

Auf was verzichtest Du in der Fastenzeit?

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