Öhlinger macht Rauchen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis
Pfeifenmacher Christoph Stiegler fertigt in liebevoller Handarbeit besondere Einzelstücke.
ÖHLING. Ein lieblicher Duft steigt auf und vermischt sich mit frisch geschnittenem Holz. Staub wirbelt im Sonnenlicht, das durch Fenster der Werkstatt bricht. Späne bedecken den Tisch, auf dem Skizzen, Werkstücke und eine Mütze liegen. Golden schimmert der Whiskey, während er – soeben hingestellt – im Glas schwankt.
"Whiskey passt am besten", sagt Christoph Stiegler und erzählt von Geschmacksnoten die miteinander harmonieren.
In Öhling hat sich der gelernte Gold- und Silberschmied eine kleine Pfeifenmacherwerkstatt eingerichtet. "Schon als Kind war ich vom Pfeifenrauchen fasziniert", erzählt Stiegler. Der Kinderarzt hätte immer Pfeife geraucht, diese "süßlich duftenden Rauchschwaden" wären an ihm haften geblieben.
Der Duft aus Kindertagen
"Ich arbeite gern mit dem Material", sagt der Pfeifenmacher und zeigt das Holz einer über 4.000 Jahre alten Mooreiche. Hauptsächlich arbeitet er mit Bruyere, das Wurzelholz eines Heidekrauts. Bruyere wäre geschmacksneutral, biete die besten Raucheigenschaften und sei langlebig.
Es entstehen aber auch Stücke aus regionalem Birnenholz, welches einen leicht süßlichen Geschmack verleiht, oder aus Olivenholz, das tatsächlich nach Oliven schmeckt.
"Zur Birnenpfeife passt am besten naturbelassener Tabak", rät Stiegler. Die Pfeife sei allerdings nicht so langlebig, die Holzoptik eher stumpf.
Vom General bis zum Landwirt
Vom General über Schauspieler bis zum Landwirt reichen seine Kunden. Von der einfachen Pfeife bis zur Spezialanfertigung, wie etwa einer "Piratenpfeife", für Liebhaber aus ganz Österreich, Arabien oder Japan reicht die Vielfalt der Stücke, die hier in liebevoller Handarbeit entstehen. Vom 120-Euro-Stück für Einsteiger bis zum mehrere tausend Euro teuren Exemplar, das über das Tabakfachgeschäft Mohilla am Kohlmarkt in Wien vertrieben wird, reicht die Palette.
Die Zeit zum Rauchen nehmen
Aber egal welche Pfeife die Lippen berühren, das Rauchen will gelernt sein. Nicht ohne Grund bietet Stiegler diesbezügliche Workshops an. So bedarf es neben Pfeife, Tabak, Stopfer und Zündholz nicht nur der richtigen Technik, sondern vor allem Zeit und Geduld. Man müsse sich dabei bewusst eine Auszeit gönnen, sich Zeit zum Entspannen nehmen und die schnelllebige Zeit vergessen.
"Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist das Schwierigste", so Stiegler und nimmt genussvoll einen Zug auf seiner Pfeife.
Mehr auf: www.c-stiegler.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.