Psychotherapie statt Gefängnis für 19-Jährigen aus Amstetten

Jugendrichter Markus Grünberger verhandelte den Fall im Landesgericht in St. Pölten. | Foto: Probst
  • Jugendrichter Markus Grünberger verhandelte den Fall im Landesgericht in St. Pölten.
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Weil er sich bereit erklärte, eine stationäre Psychotherapie im Landesklinikum Mauer zu absolvieren, verurteilte der St. Pöltner Jugendrichter Markus Grünberger einen 19-Jährigen nur zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sieben Monaten (nicht rechtskräftig).

19-Jähriger auf Diebestour

Der Bursche musste von der Polizei vorgeführt werden, nachdem er seinen ersten Prozesstermin nicht wahrgenommen hatte und aufgrund seines Lebenswandels – teilweise ohne Mobiltelefon – für die Behörden auch nur schwer erreichbar ist.
Grünberger konfrontierte den Beschuldigten mit den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft, wonach er in Amstetten zumindest drei Autos und acht Münzautomaten in Gemeinschaftswaschküchen aufgebrochen haben soll. Unter anderem stahl er einerseits aus einem Auto Führerschein und Bankomatkarte des Besitzers, andererseits richtete er beträchtlichen Sachschaden bei den Münzautomaten an, der in keinem Verhältnis zum geringen Wert der Beute steht.

"Die Leute fürchten sich"

„Stimmt alles!“, erklärte der Angeklagte, leugnete jedoch, dass er anlässlich seiner Identitätsfeststellung durch zwei Polizistinnen, die im Jänner 2015 wegen seines Hantierens an einem Fahrzeug gerufen worden waren, einer Beamtin einen kräftigen Stoß versetzt habe und für etwa eine halbe Stunde "untertauchen" konnte. Sie sollen ihn "in Ruh' lassen", habe der Bursche, der sich teilweise am Dachboden einer Wohnhausanlage, in der auch seine Mutter lebte, einquartiert hatte, immer wieder von den Beamtinnen, denen er zumindest namentlich bereits bekannt war, gefordert.
„Die Leute fürchten sich“, betonte der Vertreter der Hausverwaltung, an den sich die Bewohner mehrfach gewandt haben sollen, da sie der 19-Jährige auch bedroht und Sachen, die vor der Wohnungstüre standen, versteckt habe.

Täter bereits in Behandlung

Bereits mehrfach in psychotherapeutischer Behandlung und im Mai 2015 zu einer einmonatigen bedingten Freiheitsstrafe verurteilt, erhielt der Beschuldigte mit der bedingten Zusatzstrafe seitens des Richters eine weitere Chance. Anerkennung erhielt Grünberger übrigens von Prozessbeobachtern für seine außergewöhnliche Geduld im Umgang mit dem 19-Jährigen, der durch Gesten und spärliche, gemurmelte Aussagen seinen Unmut kundtat.

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