"Wüds" Viertel
Rotkehlchen: Das Pummelchen unter den Vögeln
AMSTETTEN. Jetzt im März kommt das Pummelchen unter den Vögelchen wieder zu uns. Überwintert hat das kleine Rotkehlchen in etwas wärmeren Gefilden wie dem Mittelmeerraum.
Schreckmauser
Das Rotkehlchen erkennt man sofort an seiner etwas rundlichen Gestalt mit den langen dünnen Beinchen. Aber natürlich auch an der orangeroten Färbung die von der Stirn bis zur Brust reicht. Seine Flügelspannweite umfasst bis zu 22cm und es wiegt um die 15 bis 18 Gramm.
Das besondere am Rotkehlchen ist die sogenannte Schreckmauser. Wenn es erschrickt, oder auch bei Gefahr neigt es dazu die „Steuerfedern“ abzuwerfen, die dann bis zu 25 Tage benötigen um wieder nachzuwachsen.
Auch bei den Jungtieren gibt es etwas, das bei den Rotkehlchen besonders ist. Während andere Jungvögel bei Sichtung der Eltern schon die Schnäbel weit aufreißen in Erwartung des Futters, so sind die Jungtiere bei den Rotkehlchen in den ersten Tagen sogar bei Erschütterungen des Nests ganz still. Erst nach einem leise schnatternder Futterruf der Elterntiere sperren die Jungen hungrig die Schnäbel auf. Aber ab dem siebten Tag betteln auch sie lautstark nach Futter.
Aber nicht nur einen Futterruf haben die Zwerge drauf, nein insgesamt 275 nachgewiesene Motive des Gesangs gibt es bei ihnen. Etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang beginnen sie mit ihrem Gesang und enden erst nach Sonnenuntergang.
Ameisen als Pflegemittel
Am liebsten fressen sie Insekten, Spinnen und Regenwürmer. Aber auch Früchte und weiche Samen verschmäht es nicht. Ungefähr 80% der Beeren, die das Rotkehlchen zu sich nimmt, behalten dabei ihre Keimfähigkeit. Das heißt das Rotkehlchen unterstützt Mutter Natur bei der Verbreitung von Samen.
Wer das Rotkehlchen zu sich in den Garten locken möchte, kann dies mit einem Vogelbad ganz gut bewerkstelligen. Denn eines ist das Rotkehlchen definitiv: Eine Baderatte. Es liebt das Baden und tut dies zu jeder Jahreszeit.
Aber nicht nur das. Das Rotkehlchen verwendet auch Ameisen zur Körperpflege. Denn es übt sich in der Kunst des sogenannten „Einemsens“. Dabei zieht es einzelne Ameisen durch sein Gefieder. Dieses Verhalten ist zwar noch nicht restlos erforscht, aber man geht davon aus, dass die Ameisensäure Gefiederpflegend ist.
Und noch eine kleine Information über das Rotkehlchen: 1963 wurde mithilfe des Rotkehlchens der Magnetsinn der Zugvögel nachgewiesen. Beim Magnetsinn handelt es sich um die Fähigkeit, sich am Magnetfeld der Erde zu orientieren.
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