Neueröffnung
Tagesstätte: So hilft Ardagger den Menschen mit Behinderungen
Alle Plätze belegt: Die neu eröffnete Tagesstätte in Ardagger war schon "dringend benötigt".
ARDAGGER. Heilen kann er seine Klienten zwar nicht, aber "besser werden kann es definitiv": Das sagt Christian Erling, Ergotherapeut. Zusammen mit vielen anderen Therapeuten und Pädogogen hilft er Menschen mit Behinderungen in der neu eröffneten Tagesstätte in Ardagger.
"Diese Einrichtung hier wurde wirklich schon dringend gebraucht", so Erling. Denn:
"Als die Tagesstätte von der Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie in NÖ eröffnet wurde, waren alle Plätze schon belegt."
Arbeit ist gleich Betreuung
"Wir haben hier 25 Plätze zur Verfügung. 20 für Schwerbehinderte mit der Pflegestufe fünf, sechs oder sieben und fünf Plätze für jene mit geringerer Pflegestufe", sagt Johannes Hauser, Zentrumsleiter in Ardagger.
"Unsere Klienten kommen her, weil sie entweder Tagesstruktur brauchen, die Eltern Unterstützung brauchen oder sie einfach arbeiten gehen wollen."
Denn genau das ist es: Arbeit. "Wir holen alle morgens ab und fahren sie um 15:30 Uhr bzw. 16 Uhr (bzw. 13 Uhr am Freitag) wieder nach Hause. Für die Zeit, die sie hier verbringen, bekommen sie Anerkennungsgeld vom Land NÖ."
Tomaten für die Gesundheit
Natürlich sitzt in der Tagesstätte niemand am Schreibtisch, gräbt den Garten um oder kümmert sich um die Buchhaltung. Die Arbeitszeit wird mit unterschiedlichen Behandlungen verbracht.
"Unsere Klienten werden von Pädagogen, Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten sowie von Logopäden betreut", sagt Ergotherapeut Erling. Ein Aspekt der Therapien sind zum Beispiel die 17 Hochbeete vor der Haustür:
"Alle, die mitmachen wollen und denen es auch möglich ist, können sich um die Tomaten, Kürbisse etc. kümmern. Der therapeutische Effekt entsteht dadurch, dass sie sehen, wie etwas entsteht, und dass sie auch mithelfen und gestalten können", so Johannes Hauser.
Erling ergänzt zudem: "Dadurch sind sie in den Alltag integriert. Außerdem hilft es, so wie das Handarbeiten, das wir machen, die Motorik zu verbessern." Eines der bislang schönsten Erlebnisse für den Ergotherapeuten:
"Letztens hat eine 31-Jährige das erste Mal Jenga gespielt. Da ist es immer schön, die Freude im Gesicht eines Menschen zu sehen."
Zur Freude aller wird daher auch jeden Tag in der Gemeinschaft gegessen. Jeden Freitag wird zudem mit dem reifen Obst und Gemüse aus den Hochbeeten gemeinsam gekocht.
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