Trauerhilfe für die Kleinsten

AMSTETTEN. Die Organisation Rainbows begleitet Kinder in den "Regenzeiten" des Lebens und will ihnen Mut machen, die Krisen mit Hoffnung und Optimismus zu bewältigen. Scheidungsgruppen helfen Buben und Mädchen, die Trennung der Eltern zu verkraften. Nach einem Todesfall unterstützen Rainbows-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen Kinder und ihre Familien bei der Trauerarbeit.

Betreuung in der Familie
Rita Steinlesberger aus Amstetten ist eine der Rainbows-Familien und -Trauerbegleiterinnen. Wenn das Akut-Team sichergestellt hat, dass das Leben weitergehen kann, indem es etwa Behördenwege und Einkäufe erledigt, beginnt ihr eigentlicher Einsatz. Dann können betroffene Familien die Rainbows-Mitarbeiterin anfordern. Nach einem Erstgespräch folgen sieben Betreuungs-Einheiten in unterschiedlichen Intervallen. Ein Abschlussgespräch zeigt, was geschafft wurde und weist den Weg in die Zukunft.

Kinder trauern anders
Schulischer Leistungsabfall, Rückzug und Aggressivität als Folgen eines traumatischen Todesfalls können durch professionelle Begleitung bewältigt werden. "Kinder brauchen einen Zugang, um der Trauer eine Sprache zu geben", weiß Rita Steinlesberger. Rituale und Spiele sind dabei besonders wichtig, um den Tod einer geliebten Person kindgerecht zu verarbeiten. Denn: Kinder trauern anders.
"Bis zum Volksschulalter weiß das Kind nicht, was Tod ist", sagt die gelernte Pädagogin, weil es erlebe, dass seine Bezugspersonen nach dem Weggehen immer wieder kommen. Hier gelte es, den Kleinen die Endgültigkeit des Sterbens möglichst kindgerecht zu erklären. "Ältere Kinder fallen von einem Extrem ins Andere, weil sie so im Jetzt sind", setzt die Amstettnerin fort. Nach fünf Minuten tiefer Trauer können, anders als bei den meisten Erwachsenen, fünf Minuten ausgelassene Fröhlichkeit folgen. Dieser "trauerfreie Raum" sei wichtig, so die Pädagogin, die seit fünf Jahren in der Intensiv-Begleitung tätig ist. "Das kann man nur machen, wenn es das Richtige ist", findet sie darin auch ihre Erfüllung.