Unsere Ybbs wird zugemüllt
Schirme, Schuheinlagen und Käsereiben: Badegäste lassen ihren Müll entlang der Ybbs einfach liegen.
YBBSTAL. "Ich gehe täglich mit meinem Hund zwischen Opponitz und Hollenstein spazieren", erzählt Sonja Raab. "Früher habe ich den Müll, den die Badetouristen dort hinterlassen haben, oft mit nach Hause genommen und privat entsorgt", so die Opponitzerin und fügt hinzu: "Manchmal war es so viel Müll, dass ich ihn nicht tragen konnte, dann habe ich für die Grundbesitzer alles auf einen Stapel geworfen und sie per Mail benachrichtigt." Der Müll wurde anschließend "immer sofort entsorgt".
"Angefangen von Liegen über kaputte Sonnenschirme, Bierflaschen, Plastikflaschen, Klappsessel, Plastiktische bis hin zu Metallteilen, Käsereiben, Drähten, Schläuchen und Schuheinlagen habe ich alles gefunden", listet Raab nur einige Dinge auf, die sie bei ihren Spaziergängen entlang der Ybbs entdeckt.
"Nun habe ich begonnen, Kunstwerke aus dem Müll zu bauen und ihn als Mahnmal stehen zu lassen", erklärt sie.
Mit diesen Müll-Aktionen möchte Sonja Raab auf die Probleme aufmerksam machen: "Ich hoffe, damit etwas bewirken zu können in den Köpfen so mancher gedankenloser Umweltverschmutzer."
Auch die betroffenen Bewohner und Gründstücksbesitzer haben offenbar genug von den immer mehr werdenden Müllmassen. "Im Ortsteil Seeburg deuten viele handgemachte Schilder darauf hin, dass auch die Bevölkerung schön langsam die Nase voll hat", sagt die Opponitzerin.
"Mir sind die Probleme zugetragen worden", sagt der Hollensteiner Bürgermeister Manfred Gruber. Direkt in Hollenstein gäbe es zwar keine Probleme, allerdings flussabwärts in Richtung Opponitz gab es bereits Beschwerden. "Ich kann nur appellieren, den Müll wieder mitzunehmen", sagt Gruber, der davor warnt, dass die Grundstückseigentümer das "Wildbaden" einschränken könnten. "Am besten ist, die Badegäste kommen einfach in unser Strandbad", sagt er, "dort ist alles bestens gepflegt, es gibt eine hervorragende Infrastruktur und keine Probleme mit dem Müll."
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