Wo sich Amstettens "geheime" Schätze verstecken
Die Bezirksblätter suchen die geheimen Schätze zwischen Donau und Ybbs.
BEZIRK AMSTETTEN. Vom historischen Billardtisch über das legendäre Waffenrad bis hin zum Oldtimer-Traktor. Jede Woche findet man Schätze aus der Region im Kleinanzeigen-Teil der BEZIRKSBLÄTTER. Wir haben uns auf Schatzsuche in Amstetten begeben und Besonderheiten ans Licht gebracht.
Sammeln aus Leidenschaft
"Ich bin Sammler, kein Händler", sagt Rudolf Decker. Aber alles könne man eben nicht brauchen, so sind einzelne Stücke seines "Mosaiks" in einem Laden am Amstettner Hauptplatz zu sehen. Etwa seltenes Porzellan aus Böhmen oder eine Hellebarde aus dem 17. Jahrhundert, geschmiedet aus steiermärkischem Eisen im Ybbstal – alle Teile original.
Geschichten mit Geschichte
Besonders historische Stücke mit Österreichbezug haben es dem Direktor des Hotels Exel angetan. So etwa ein Biedermeier-Sessel, rund 200 Jahre alt, in Handarbeit gefertigt, der Stil zeitlos. "Heutige Möbel sind in zehn Jahren unmodern", so Decker, man erkenne hier einfach die Liebe zum Material. Zudem wecke manch historisches Stück einfach den Forscherdrang, der plötzlich zu einer "Klarheit und Erhellung" führe.
"Es sind Dinge, die einfach schön sind. Man erkennt eine besondere Liebe zum Material."
- Rudolf Decker
Doch nicht nur Einzelstücke, ganze Orte wecken das Schatzjäger-Interesse. "Durch die Eisen-Geschichte sind Orte wie Opponitz und Ybbsitz hochinteressant", vermutet Manfred Lichtenberger vom Antiquitätengeschäft Fuchsluger in Waidhofen noch unentdeckte Schätze. Erst im Vorjahr etwa wurden über 100 Jahre alte Glasknopfmaschinen gefunden, die eigentlich vernichtet werden sollten. "Wenn wir alles wegschmeißen, ist unsere Vergangenheit auch weg", ist er überzeugt.
Kein Bund für die Ewigkeit
Besonderes findet sich auch an einem eher ungewöhnlichen Ort, im Brautsalon von "unida services" in Amstetten. Vom neuwertigen Kleid, weil die Hochzeit abgesagt wurde, bis zum getragenen Einzelstück, das 20 Jahre im Kasten hing, erzählt Elisabeth Hölderl, ist hier ziemlich alles aus zweiter oder dritter Hand zu finden. "Man erkennt sofort, ob das Kleid das richtige ist", sagt Hölderl, zum einmaligen Gesichtsausdruck. Das trifft wohl auf jedes Stück zu, das die Amstettner ganz für sich entdecken.
Sie hüten einen Schatz? Schreiben Sie uns: amstetten.red@bezirksblaetter.at
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